Germanische Zeit
Die zur Zeit der Völkerwanderung in die spätantike Welt eindringenden und sie schließlich zerstörenden Germanenstämme besaßen eine eigene Literatur, die zunächst mündlich Verbreitung fand und erst viel später aufgeschrieben wurde. Das meiste ist verschollen; überliefert sind die folgenden Werke:
• Hildebrandslied: germ. Heldenlied, um 820 aufgezeichnet
• Merseburger Zaubersprüche: magische Zauberformeln, im 10.Jh. aufgezeichnet
• Edda; Sammlung germanischer Götter- und Heldenlieder, aufgezeichnet um 1250 in Island
Geistliche Dichtung des frühen Mittelalters 9.-10. Jh.
Nach der Christianisierung der Germanen sahen sich die Geistlichen vor der Aufgabe, die lateinisch-christliche Literatur den bekehrten Heiden nahe zu bringen. Aus dieser Zeit stammen Wörterbücher und v.a. Nacherzählungen der Evangelien.
Als wichtige Werke sind zu nennen:
• Heliand (um 825) anonymer Verfasser, Evangelien in Form eines germanischen Heldenepos, für die bekehrten Sachsen
• Evangelienharmonie von Otfrid von Weißenburg (um 870), benutzte erstmals den Endreim statt des germanischen Stabreims
Schreiborte waren die Klöster (z.B. St. Gallen, Weißenburg, Fulda), Schreiber die Mönche, Auftraggeber Bischöfe und das Publikum der germanische Adel. Geistliche Dichtung wurde während des gesamten Mittelalters geschrieben und verbreitet, auch während der folgenden Perioden, in lateinischer und deutscher Sprache.
Höfische Dichtung des hohen Mittelalters 11.-13.Jh.
Diese Periode ist geprägt von der Kultur des Rittertums. Ritter waren ehemals Unfreie, die in den Dienst eines Königs bzw. Adligen traten und als Ministeriale ihrem Herrn als Verwalter oder berittener Krieger dienten. Diese "Aufsteiger" übernahmen die Lebensformen des Adels und wandelten sie zu einem oft starren Formenkult um. Äußerlich zeigte sich dies in Festen und Turnieren, in Symbolen (Wappen) und Kleidung.
Die ritterlichen Ideale lassen sich in drei "Diensten" zusammenfassen: treuer Dienst für den Herrn, Dienst für Kirche und Christenheit (Kreuzzug, Hilfe für Arme und Schwache, Friedfertigkeit untereinander), Frauendienst.
Als ritterliche Tugenden galten u.a.:
• hoher muot: seelisches Hochgestimmtsein
• zuht: Anstand, Wohlerzogenheit
• mâze: Mäßigung der Leidenschaften
• êre: Ansehen, Geltung, Würde
• triuwe: Treue, Aufrichtigkeit
• stæte: Beständigkeit, Verlässlichkeit
• milte: Freigebigkeit.
Der Dichtung kam in diesem Zusammenhang die Funktion zu, das ritterliche Ideal darzustellen. Träger der Dichtung war der meist ritterliche Sänger, der seine Werke auf den Festen vortrug und dadurch seinen Lebensunterhalt verdiente. Es gab zwei Hauptgattungen ritterlicher Dichtung.
HÖFISCHES RITTEREPOS (RITTERROMAN)
In den Verserzählungen wird der Lebensweg eines Ritters geschildert, der eine Reihe von Abenteuern bestehen, viele Irrwege gehen muss, bis er sich zum wahren Ritter geläutert hat und der höchsten Weihe des Rittertums teilhaftig werden kann. Diese besteht i.d.R. in der Aufnahme an den Hof König Arthus'. An seiner Tafelrunde sind viele berühmte Ritter versammelt (z.B. Erec, Iwein, Parzival, Lancelot). Die Figur des idealen Königs stammt aus einem bretonisch-irischen Sagen- und Märchenkreis. Unmittelbares Vorbild der deutschsprachigen höfischen Ritterromane waren die Werke des Franzosen Chrestien de Troyes.
Wichtige Autoren und Werke
• Hartmann von Aue, Erec (1180/85)
• Wolfram von Eschenbach, Parzival (um 1200/1210)
• Gottfried von Straßburg, Tristan und Isolde (um 1210)
• Daneben stellt das Nibelungenlied (um 1200) eine Sonderform dar, da es germanische Heldensagen im ritterlich-höfischen Gewand präsentiert.
MINNESANG
Die Minnedichtung entstand in der Provence. Sie wurde an den Adelshöfen von ritterlichen Sängern, den Trobadors, vorgetragen und verbreitet und ist über Nordfrankreich in den deutschen Sprachraum eingedrungen. Die Trobadors vereinigten in ihren Liedern zwei Auffassungen von Liebe: eine christliche, die in der Liebe eine ethische, religiöse Macht sah, und eine antike, die das Erotisch-Sexuelle betonte. Die antike Tradition wurde von den so genannten Vaganten vertreten, jungen Geistlichen, die studiert, aber keine Aussicht auf ein geistliches Amt hatten und deshalb als von Hof zu Hof wandernde (vagare=umherschweifen) Dichter ihr Dasein fristeten (Sammlung von Vagantenliedern: Carmina Burana).
Die deutsche Minnedichtung vergeistigte die Trobadorlyrik zur "hohen Minne".
Minnelyrik variiert einen engen Kreis von Motiven und Formen. Die Gedichte wurden zur Laute gesungen. Dies erforderte eine strenge Gliederung, die Strophenform des "Kanzone" (=Lied): Sie teilt sich in den Aufgesang und den Abgesang. Der Aufgesang ist noch einmal in zwei Teile (Stollen) gegliedert; die Teile sind am Reimschema erkennbar.
Thematisch enthalten Minnelieder die Liebeserklärung eines Ritters an eine (verheiratete) Adlige, den Preis ihrer inneren und äußeren Vorzüge, die Hoffnung auf Erhörung, die Klage über die Unerfüllbarkeit dieser Hoffnung und - damit zusammenhängend - über den Konflikt zwischen geistiger Liebe und Sinnlichkeit. Das Verhältnis des Ritters zu seiner Herrin ist dem Verhältnis zwischen Lehensherr und Lehensmann nachgebildet.
Minnegesang war Teil des Minnedienstes. Die Gedichte wurden bei Hoffesten vor allen Anwesenden vom Verfasser selbst vorgesungen. Das Publikum beurteilte die Lieder, versuchte zu erraten, wer die anonyme Angebetete sei.
Neben der geselligen Unterhaltung waren Minnedichtung und Minnedienst Teil des ritterlichen Tugend- und Erziehungssystems. Selbstzucht und Selbstüberwindung (heute wurde man sagen "Triebverzicht") sollten einer Kriegerkaste vermittelt werden. In der Minne (von lat. memini=ich erinnere, dagegen Liebe von idg. lubh=begehren) sah man den Inbegriff des Ritterideals.
Bekannte deutsche Minnedichter waren
• Heinrich von Veldeke, Friedrich von Hausen, Heinrich von Morungen, Hartmann von Aue, Reinmar von Hagenau.
• Walther von der Vogelweide (1168-1228) knüpfte wieder an die Vagantendichtung an und wandte sich so gegen das allzu Erstarrte, Wirklichkeitsferne der hohen Minne. Er schuf die so genannten "Mädchenlieder" (auch "niedere Minne"), die sich nicht an eine adlige Dame richteten und die Erotik in den Vordergrund stellten.
Höfisches Epos:
Mit Heinrichs von Veldeke Eneit und dem etwa gleichzeitig entstandenen Erec Hartmanns von Aue (um 1180) beginnt die klassische mittelhochdeutsche Literatur, in der die höfische Epik neben der Minnelyrik und der Heldendichtung den Schwerpunkt der deutschen Dichtung um 1200 bildet. Man folgt in der Regel westlichen Vorbildern, wie dem Versroman Perceval von Chrétien de Troyes. Es schließen sich die Dichter Wolfram von Eschenbach und Gottfried von Straßburg an. Das Vorbild waren Versepen des 12. Jh und Stoffe aus dem Sagenkreis um den Karl den Großen und der Artussage wurden mit Vorliebe behandelt. Der Wigalois des Wirnt von Grafenberg gilt bereits als ein nachklassischer Artusroman der Zeit um 1210. Um 1240 schuf Rudolf von Ems den Versroman Willehalm von Orlens und um 1260-75 wird der Jüngere Titurel des Albrecht von Scharfenberg angesetzt.
Spätmittelalter:
Zur deutschsprachigen Literatur des Spätmittelalters gehört diejenige Dichtung und Literatur, die etwa zwischen 1250 und 1500 entstanden ist. Wie die meisten Epochengliederungen ist auch diese recht willkürlich. Das Spätmittelalter bildet keine markante Literaturepoche mit einem einheitlichen Stil. Es ist nicht nur sozial und politisch, sondern auch kulturell eine so vielgestaltige Zeit, dass die Literatur oft nur stiefmütterlich als Übergangs- und Zwischenphase zwischen der Literatur des hohen Mittelalters und derjenigen der frühen Neuzeit betrachtet wurde.
Das Spätmittelalter ist geprägt durch viele Veränderungen, die auch in der Literaturgeschichte ihren Niederschlag finden: Die Städte und mit ihnen die Bürgerschicht blühen auf, die Gesellschaft differenziert sich, die Schriftlichkeit nimmt allgemein zu, Universitäten werden gegründet, neue religiöse Orden (Franziskaner, Dominikaner, Deutscher Orden) entstehen und gewinnen an Einfluss. Am Ende des Spätmittelalters steht mit der raschen Ablösung des handgeschriebenen Buchs durch den Buchdruck eine tiefgreifende Medienrevolution.
Während in der hochmittelalterlichen Literatur fast alle Gattungen an den größeren Höfen des Adels ihre Gönner, ihre Verfasser und ihr Publikum fanden, löst sich dieser Zusammenhang jetzt langsam auf, und es entwickeln sich verschiedene 'Klimata' des literarischen Lebens: neben den Höfen auch im reichen städtischen Adel (Patriziat) z. B. von Basel und Zürich, an Bischofssitzen wie Mainz, Würzburg, Konstanz, unter den akademisch gebildeten und lateinkundigen Juristen, Kanzlisten und Ärzten, und unter den seelsorgerlich tätigen Ordensgeistlichen.
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Humanismus, Renaissance, Reformation
(etwa 1400 bis 1600)
Im 15. und 16. Jahrhundert kommt es in Italien im Zuge des Humanismus und der Renaissance zur Wiederentdeckung und -belebung der Literatur nach antikem Vorbild.
Maßgeblich beteiligt an dieser Bewegung waren die reichen und mächtigen Stadtstaaten Mailand, Florenz und Venedig, die im 15. und 16. Jahrhundert, die politische und kulturelle Vormachtstellung in Europa innehatten.
Als die zwei wichtigsten Grundlagen für den Humanismus und die Renaissance sind der Fall Konstantinopels (1453) und die Erfindung des Buchdrucks (1455) zu nennen.
Nach dem Fall Konstantinopels ließen sich zahlreiche Gelehrte in Italien nieder, die sich mit der griechischen Kultur der Antike beschäftigten und diese somit nach Italien brachten. Die Antike wurde in der Folge immer mehr zum Leitbild des modernen Menschen, der das "finstere Mittelalter" zunehmend ablehnte. Wissen und Bildung erhielten eine stärkere Bedeutung als die Abhängiggkeit von der Religion.
Im Zuge der Beschäftigung mit der römischen und griechischen Antike entdeckte man auch die alten Werke griechischer und lateinischer Autoren wieder. Gefördert durch die Erfindung des Buchdrucks fanden diese Texte sehr schnell Verbreitung in Italien und Europa und wurden somit zum Vorbild der neuen Literatur.
Humanismus
Francesco Petrarca (1304-1374) gilt als der eigentliche Begründer des Humanismus. Inspiriert von den kulturellen und literarischen Idealen der Antike verfasste er zahlreiche lateinische Werke. Aus Italien kommend verbreitete sich der Humanismus in Deutschland und Europa. Man wandte sich antikem Gedankengut zu. Bekannte Vertreter waren der in Basel tätige Erasmus von Rotterdam und Johannes Reuchlin, allerdings schrieben sie ihre Werke meist lateinisch und hatten außerhalb der Gelehrtenwelt wenig Einfluss. Anders Ulrich von Hutten (1488-1523) mit seinen rebellischen Gedichten oder Sebastian Brant (1458-1521), der sein äußerst erfolgreiches "Narrenschiff" auf Deutsch verfasste.
4. Werk und Wirken einzelner Autoren des Humanismus
Der erste Humanistenkreis nördlich der Alpen sammelt sich am Hof Karls IV. in Prag um dessen Kanzler Johannes von Neumarkt nach 1350. Er steht unter dem Einfluss von Cola di Rienzo und Petrarca. Hier entstehen Übersetzungen lateinischer Schriftsteller und Sammlungen von Musterbriefen in der böhmischen Kanzleisprache. Der "Ackermann aus Böhmen" entstammt diesem Kreis. Etwa ein Jahrhundert später sammelt sich am Wiener Hof Friedrichs III. um dessen Sekretär Enea Silvio Piccolomini, den späteren Papst Pius II., eine Gruppe von Schriftstellern und Übersetzern. Dem Heidelberger Kreis gehören Wimpfeling, der Historiker und Schöpfer des ersten Humanistendramas, Johannes Reuchlin (1455-1522), der Verfasser der ersten hebräischen Grammatik, und der Dichter Celtis an. Der Nürnberger Kreis um Willibald Pirckheimer ist vorwiegend historisch interessiert. Aus dem Erfurter Kreis entstammen die so genannten "Dunkelmännerbriefe" von Crotus Rubeanus und Ulrich von Hutten. Der Wittenberger Kreis um Melanchthon ist reformatorisch und pädagogisch tätig. Der Augsburger Kreis um Peutinger beschäftigt sich vorwiegend mit der Geschichte.
Die Dramatiker des Humanismus knüpfen an die Dramen von Terenz, Plautus und Seneca an, denen sie die Kunst des Aufbaus, die Einteilung in Akte und Szenen, die Umrahmung des Stücks durch Prolog und Epilog entnehmen. Die neuen Dramen sollen den Geist des Humanismus und die lateinische Sprache verbreiten. Besonders das Schultheater an Gymnasien dient diesem ethisch-didaktischen Zweck.
Erasmus von Rotterdam, 1469-1536
Erasmus von Rotterdam, der bedeutendste Humanist, kommt aus der Schule der niederländischen "Brüder vom gemeinsamen Leben", deren mystische Laienfrömmigkeit bereits reformatorische Züge aufweist (devotio moderna). Er verbindet die Weisheit der Antike mit der Ethik des Christentums. Seine heitere Menschlichkeit, gepaart mit Skepsis und Ironie, sein Sinn für Maß und Harmonie, seine Toleranz und seine Feindschaft gegen dogmatische Enge stehen im Gegensatz zu den radikalen Forderungen der Reformatoren.
Martin Luther, 1483-1546
Luthers Sprache ist das Meißnische, das aus Dialekten der Siedler aus dem nieder-, mittel- und oberdeutschen Raum entstanden ist. Diese Sprachform erfüllt er mit dem Geist, dem Wortschatz, der Anschaulichkeit und Schlichtheit der Volkssprache und wird durch Bibelübersetzung und reformatorische Schriften ("Von der Freiheit eines Christenmenschen" u.a.) zum Wegbereiter der neuhochdeutschen Schriftsprache. Er prägt viele neue Wörter und Begriffe (z.B. Feuereifer, Lückenbüßer, Mördergrube), Redensarten (z.B. das tägliche Brot), bildhafte Gleichnisse (z.B. seine Hände in Unschuld waschen) sowie eine Fülle von Sprichwörtern (u.a. Unrecht Gut gedeihet nicht) und geflügelten Worten.
Luther gilt als der Schöpfer des evangelischen Kirchenlieds, das die aktive Beteiligung der Gemeinde am Gottesdienst ermöglicht. Als Nachdichtungen lateinischer Hymnen ("Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen"), angeregt durch Psalmen ("Aus tiefer Not schrei ich zu dir", "Ein feste Burg ist unser Gott") oder in volksliedhafter Form ("Vom Himmel hoch, da komm ich her") dichtet er 41 Lieder.
Ulrich von Hutten, 1488-1523
Der fränkische Ritter Ulrich von Hutten, der in Köln, Erfurt, Padua und Bologna studiert hat und zeitlebens ein rastloses Wanderleben führt, ist der Wortführer des aktiv-politisch patriotischen Humanismus. Er bekämpft Papsttum und römische Kirche und propagiert ein nationales, geeintes Deutschland unter einem mächtigen Kaiser. Nach Luthers Vorbild schreibt er auch deutsch. In seinem satirischen "Gesprächsbüchlein" prangert er kirchliche Missstände an.
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Die Aufklärung:
Das Zeitalter der Aufklärung war eine Epoche der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt war, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von starren Vorstellungen zu befreien um Platz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. (von Frankreich und England ausgehend)
Motiv der Vernunft: Menschliches Verhalten soll geplant und begründet sein. Der Endzweck ist das vollkommene Glück des Menschen. Die menschliche Vernunft kann durch logische Schlüsse und durch die Erfahrung der Sinne alle Probleme lösen.
Rationalismus (Frankreich): z.B: Rene Descartes
Empirismus (England) Thomas Hobbes
Beide Bewegungen fördern das Entstehen der genauen Naturwissenschaften, die wiederum auf die Aufklärung zurück wirken.
Das vernünftige Denken soll die Ordnung der Gesellschaft (Tugend und Moral) garantieren.
Die Aufklärung will eigentlich das Feudal und Ständesystem durch die Vernunft des Denkens ersetzen. Die Bürger wollen die Vorherrschaft des Adels brechen und Gleichheit erlangen. Dementsprechend ist das Ziel der Aufklärung eine Reform der Gesellschaft, doch diese ist ohne die Obrigkeit nicht möglich und man muss Kompromisse eingehen und es entsteht der aufgeklärte Absolutismus (absolutistischer Staat mit Vertrag der Garantiert, dass keine Willkür mehr walkt – Alles für das Volk, nichts durch das Volk).
Zur Zeit der Aufklärung gibt es ca. 300 absolutistische Territorialstaaten daher auch keinen einheitlichen Staat; der Adel hat den Führungsanspruch und das neu entstandene aufstrebende Bürgertum ist zwar wichtig für Wirtschaft und Bildung hat jedoch keine Rechte. Dieses wird von der Aufklärung angesprochen und trägt diese auch.
Religion: die rationale Denkweise bringt einen Konflikt mit den Regeln der Kirche. Doch die Meinungen gehen auseinander: von völliger Religionskritik hin zur Unterordnung der Vernunft unter die Lehren der Bibel und Kirche.
Während des Absolutismus entwickelte sich der Pietismus die Empfindsamkeit.
Pietismus ist vom Adel beeinflusst und richtet sich gegen die lutherische Orthodoxie.
Die Empfindsamkeit (erreicht ihren Höhepunkt mit den Leiden des jungen W.) besagt, dass die sinnliche Wahrnehmung die Grundlage für das vernünftige Erkennen ist. Sie ist beeinflusst von den Gedanken Jean-Jacques Rousseaus und der Literatur Englands, die besagt, dass das individuelle Subjekt von Verstand UND Gefühl beeinflusst ist. Sie ist eine höchst moralische Bewegung und unterscheidet daher auch stark zwischen guten und schlechten Gefühlen.
Gemeinsamkeiten: Selbstreflexion und Sensibilität; Brief und Tagebuchform (Distanz geringer) sind bevorzugt, denn die Literatur will Emotionen wecken.
Literatur als Instrument:Literatur wird dazu verwendet den bürgerlichen Leser aufzuklären und zur Zeit der Frühaufklärung vor allem auch noch zu erziehen. Dabei geht man mit der Methode von Nutzen und Vergnügen vor. z.B. mittels Fabeln in moralischen Wochenschriften die die Leser unterhalten und gleichzeitig belehren
Es entsteht Kinder und Jugendliteratur deren Grundzug jedoch die Sexualfeindlichkeit ist und die Vermittlung des Frauenbildes
Viele Schriftsteller stehen hinter der fiktivern Verfasserfigur des Biedermanns der für die Tugend wirbt und den Adel kritisiert.
Der Literarische Markt durchlebt 1730/40 einen kompletten Strukturwandel, da das Lesebedürfnis stark wächst. Es bilden sich erstmals Lesegesellschaften und Leihbibliotheken. Verlags- und Buchwesen bilden nun zwei getrennte Einheiten sodass ein ökonomisch interessanter Markt entsteht. Es gibt mehr freie Schriftsteller (müssen immer noch nebenbei Berufe ausüben sind aber weitestgehend unabhängig sofern sich der Staat nicht bedroht fühlt Selbstzensur) ihr Gehalt wird jedoch doch Raub und Nachdrucke geschmälert (Urheberrecht erst 1835). Mit Anstieg der Anzahl der Bücher steigt auch die Anzahl der Schriftsteller.
Theater: zwei Formen Wanderbühne und Hoftheater
17/18 Jh. gab es arme meist verachtete Wanderschauspieler die aus dem Stehgreif agieren und improvisieren. Ihre Sprache ist oft derb und einzige Ziel ist die Unterhaltung des Publikums ist ihr Repertoire erschöpft ziehen sie weiter.
In einigen deutschen Fürstentümern gibt es jedoch auch ein Hoftheater für den Adel (Programm ist oft nicht im Einklang mit der Aufklärung, gespielt werden französische Stücke und italienische Prunkopern) sie sind dennoch meist staatskonform obwohl auch einige Stücke aufgeführt werden die gegen den Absolutismus gerichtet sind z.B. Emilia Galotti.
Johann Christoph Gottsched formulierte seine literarischen Theorien in Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Er will das Theater für erzieherischen Zwecke nutzen. Sein Vorbild ist das französische Theater Stücke sollen:
Wahrscheinlich, logisch und nachvollziehbar sein
Streng nach den Einheiten des aristotelischen Theaters
Beachtung der Ständeklausel
Mimesis: Nachahmung der Natur
Ausbildung der Schauspieler
Belehrung des Publikums
Das damalige Publikum bevorzugte jedoch die Lustspiele und nicht die belehrenden Trauerspiel.
Gotthold Ephraim Lessing (Vertreter der Hochaufklärung) scharfer Kritiker Gottscheds obwohl sie die gleichen Absichten haben. Sein Vorbild war Shakespeare; er will keine moralische Belehrung sondern die Vermittlung von Werten wie Mitleid oder Menschlichkeit usw. Es entsteht ein neuer Menschentyp: er muss Gefühle zeigen können und auch gerührt sein sodass, das Publikum sich mit ihm identifizieren kann. Z.B. Nathan der Weise in dem er sein Humanitätskonzept zeigt.
Dichter der Spätaufklärung: betonen die eigenständig denkende Individualität und wenden sich gegen das Rationalistische Gefühle sind erlaubt
Die Vertreter schließen sich nicht in Gruppen zusammen und haben auch keine gemeinsame Programmatik. Gemeinsamkeit: universales Erkenntnissinteresse; Vernunft und Erfahrung werden miteinander verbunden; Wissenschaft, Technik, Ökonomie und Geografie werden miteinbezogen.
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