1.Biographie
Franz Kafka wird am 3. Juli 1883 in Prag, der Hauptstadt des damaligen Böhmens, als Sohn Hermann und Julie Kafkas geboren. Beide Elternteile entstammen jüdischen Familien.
Neben ihm als erstgeborenen Sohn gibt es noch drei weitere Schwestern: Gabriele (1889 – 1941), Valerie (1890 – 1942) und Ottilie (1892 – 1943) Kafka, die alle drei später von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager ermordet wurden.
Der Vater ist Gebrauchtwarenhändler und besitzt einen eignen Betrieb, in dem auch Julie Kafka bis zu 12 Stunden am Tag mitarbeitet.
Kafka gehört zu den 10 % der Bevölkerung Prags, deren Muttersprache Deutsch ist, beherrscht aber genau wie seine Eltern Tschechisch.
Schon als Dreijähriger muss er den Verlust seines 1885 geborenen Bruders Georg, der die Masern im Dezember 1886 nicht überlebt, erleiden.
1888 trifft das Schicksal den damals knapp Fünfjährigen erneut: Sein 1887 geborene Bruder Heinrich stirbt an einer Mittelohrentzündung.
In den Jahren 1885 – 1907 zieht Familie Kafka 6 mal um. Zwar wird die Stadt Prag nie verlassen, jedoch findet ein ständiger Wohnungswechsel statt.
Da die Eltern wegen des eigenen Geschäfts tagsüber abwesend sind, wird Franz Kafka zum größten Teil vom Dienstpersonal erzogen.
Am 16. September 1889 wird Franz Kafka in die „deutsche Volks – und Bürgerschule“ am Fleischmarkt in Prag, die er bis 1893 besucht, eingeschult. Die Lehrer dieser Schule setzte sich sowohl aus tschechischen als auch deutschen Lehrern zusammen.
Kafka gilt als Vorzugsschüler und gewann mit seinem bescheidenen, eher stillen Wesen die Sympathie der Lehrer.
1893 wird er als Zehnjähriger in das als besonders streng geltende „Staats-Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache“ in Prag-Altstadt eingeschult. (Die deutschsprachigen Gymnasien in Böhmen waren nach österreichischem Vorbild ausgerichtet und hatten als Ziel einen sehr konservativen Erziehungsstil)
Die fünfte Klasse darf der junge Kafka wegen bestandenen Aufnahmeprüfungen in den Fächern Religion, Deutsch und Mathematik überspringen.
Von seinen Mitschülern wird Kafka als zurückhaltend, keinesfalls aber als isoliert wahrgenommen.
Die Ferien verbringt der junge Kafka während dieser Zeit gerne bei seinem Onkel Siegfried, einem Landarzt aus Triesch.
Auch seine Leidenschaft zur Literatur beginnt bereits während seiner Gymnasialzeit, als er neben seinen Tagebucheinträgen auch andere kurze Texte verfasst.
Trotz enormer Prüfungsangst besteht er 1901 seine Matura mit „befriedigend“.
Aufgrund eines ärztlichen Attests, das ihm „Schwäche“ bescheinigt, braucht Kafka den Wehrdienst vorerst nicht antreten.
Ab 1901 folgt er den Wünschen seines Vaters und beginnt sein Studium an der „k. k. deutschen Karl-Ferdinands-Universität.“
Kafka beginnt zunächst mit Chemie, wechselt aber schon nach kurzer Zeit in die von Vater mehr gewünschte juristische Richtung. Er versucht es auch ein Semester lang mit Germanistik und Kunstgeschichte, bleibt aber schließlich doch beim Studium der Rechte, welches er programmgemäß nach 5 Jahren abschließt.
Anschließend absolviert er zwei verpflichtende, jeweils halbjährige Rechtspraktika am Zivil- und Strafgericht.
Ab 1908 arbeitet er als Beamter in der „Arbeiter-Unfallversicherungsanstalt für das Königreich Böhmen“
Seine Arbeit, die er dort bis 1922 durchführt, bezeichnet er selbst als bloßen „Brotberuf“.
In der Zeit von 1908 – 1916 wird er oft zu Geschäftsreisen nach Nordböhmen geschickt.
Während seiner Arbeitszeit bei der Versicherungsanstalt wird er vier Mal befördert. Vom „Aushilfsbeamten“ zum „Vizesekretär.“
Er war dort auch als „Versicherungsschriftsteller“ tätig und verfasste diverse Rechenschaftsberichte.
Wie von den Eltern erwartet hilft auch der junge Kafka im elterlichen Geschäft aus.
1915 wird Kafka erstmals für den Wehrdienst als „Tauglich“ eingestuft. Da ihn die Versicherungsanstalt aber als „unersetzliche Fachkraft“ einstuft, bleibt ihm der Wehrdienst an der Front während des ersten Weltkriegs erspart.
2 Jahre später, im September 1917, erkrankt Kafka an einer Lungen- und Kehlkopftuberkulose, weshalb er bei der Versicherungsanstalt um Pensionierung ansucht, welche allerdings erst fünf Jahre später endgültig bewilligt wird.
Während seiner Zeit in Prag pflegte er seine relativ engen Freundschaften zu unter anderem seinem Studienkollegen Max Bord, dem Philosoph Felix Weltsch und dem Schriftsteller Oskar Baum.
Sie treffen sich in regelmäßigen 14 Tage Abständen, wo Kafka auch ein paar seiner Werke vorträgt.
In der Wohnung seines engen Freundes Max Bord lernt er am 13. August 1912 die Berliner Angestellte Felice Bauer kennen, mit der ein reger Briefwechsel stattfindet (bis zu 3 Briefe täglich). 2 Jahre später, am 1. Juni 1914, verloben sich die beiden offiziell in Berlin, entloben sich jedoch nach 6 Wochen schon wieder.
1917 kommt es zur erneuten Verlobung mit Felice Bauer.
1919 verlobte er sich zum dritten Mal. Diesmal mit der Prager Sekretärin Wohryzeck.
1920/21 hat Kafka ein Verhältnis mit der Journalistin Milená Jesenská und ein erneuter intensiver Briefwechsel beginnt.
Erst in den letzten Monaten seines Lebens führt er eine wirkliche Beziehung mit der Kindergärtnerin Dora Diamant, mit der er eine gemeinsame Wohnung in Berlin bezieht.
Im Winter 1923 verschlechtert sich der Gesundheitszustand Franz Kafkas dramatisch. Der Aufenthalt in einem Sanatorium bringt keine Besserung. Er verliert nach und nach die Fähigkeit zu sprechen und kann keine feste Nahrung mehr zu sich nehmen.
Infolge seiner schlechten Verfassung stirbt Franz Kafka am 3. Juni 1924 als 41-Jähriger.
II.Hermann Kafka
Hermann Kafka wird als der viertälteste von sechs Kindern geboren. Seine Vater arbeitete als Fleischhauer und Schlachter, die ganze Familie hat nicht viel Geld und deshalb müssen bereits die Kinder im frühesten Alter arbeiten und zum Lebensunterhalt beitragen.
Mit vierzehn Jahren verlässt er sein Zuhause und beginnt in Pisek in einem kleinen Geschäft zu arbeiten. Durch seinen Job ist er finanziell unabhängig und kann sich einen gewissen Lebensstandart leisten.
Mit zwanzig Jahren tritt er der Armee bei und steigt in der Hierarchie des Militärs bis zum Zugführer auf.
Im alter von 30 Jahren heiratet er Julie Löwy, die Tochter eines wohlhabenden Brauers ist. Hermann Kafka eröffnet kurze Zeit später ein Geschäft in dem haupsächlich Gebrauchsartikel verkauft werden. Ein wenig später wird das Geschäft zu einem Großhandel ausgebaut. Hermann Kafka ist es zeit seines Lebens wichtig den sozialen Standard den er sich aufgebaut hat zu erhalten und nicht wie seine Eltern in Armut zu leben. Um sein Ziel zu erreichen wurde er Egoistisch und später fand er, das er sich nur mit einer brutalen Ellbogenmentalität durchsetzten konnte. Was er jedoch nicht bedachte war, dass ihm dies zu einem denkbar schlechten Menschen und Vater machte.
Durch seine Vergangenheit geprägt machte er seinen Kindern immer wieder zum Vorwurf das sie gar nicht wüssten wie gut es ihnen doch ginge.
Durch den Ehrgeiz des Vaters war es für die Kinder sehr schwer zu seine Erwartungen zu erfüllen, was letztlich auch Kafka in seinem „Brief an den Vater“ kritisiert.
"Seit jeher machst Du mir zum Vorwurf , dass ich dank Deiner Arbeit ohne alle Entbehrungen in Ruhe, Wärme, Fülle lebte."
Für Hermann Kafka gibt es keinen Zweifel daran, dass auch seine Kinder daran bemüht sein sollen eine Existenz zu sichern, in dem sie eine geregeltes Leben führen und ein geregeltes Einkommen beziehen.
Deshalb wurde Franz Kafka auch mehr oder weniger in das Studium der Rechtswissenschaften gedrängt.
Fast alle Familienmitglieder fügen sich den Ansichten und den Lebensstil Hermann Kafkas. So ist es beispielsweise nicht verwunderlich das seine Frau einen Großteil des Tages im Geschäft verbringt.
Nur Franz und seine Schwester Ottilie passen sich nicht an die Vorgefertigte Form ihres Vaters an . Während Kafka bis zu seinem 30 Lebensjahr bemüht ist die Erwartungen des Vaters zu erfüllen schafft es Ottilie ihren eigenen Weg zu gehen und die Arbeit auszuführen, die sie für richtig hält.
III.Die Verwandlung
a) Inhaltsangabe:
Gregor Samsa ist aufgrund seines Berufes fast immer auf Reisen. Er steckt seine gesammte Energie in seinem Job um so gut also möglich die Finanzielle Sicherheit der Familie zu gewährleisten, da sein Vater den Job verloren hat.
Eines Morgens als Gregor aufwacht, bemerkt er, dass er in einen Käfer verwandelt wurde.
Zunächst ist er noch der festen Überzeugung das dies nur eine kurzfristige Gegebenheit ist doch er merkt relativ schnell, dass diese Verwandlung sein ganzes Leben verändern wird.
Als Gregor glaubt es könnte nicht mehr schlimmer kommen bemerkt er das sich nicht nur sein äuseres Erscheinungsbild verändert hat sondern das er auch die Fächkeit zu sprechen .
Durch sein neuses Erscheinungsbild wird er nicht nur für seine Familie zur last sondern erschreckt auch andere Menschen in seinem Umfeld.
Als der Prokurist der Firma kommt um Gregor für seine Arbeit abzuholen, erschrickt dieser und läuft davon. Gregor will ihm nach,um ihm alles zu erkläre, der Vater aber verhindert dies.
Die Eltern sind so von dem Erscheinungsbild Gregors geschockt das sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, nur Gregors Schwester versorgt ihn aber auch nur weil sie glaubt einen persönlichen Nutzen daraus zu ziehen.
Gregor versucht trotz seines Zustandes ein gewisses Maß an Normalität beizubehalten, aber seine Eltern und die Schwester behandeln ihn immer wie ein Ungeziefer.
Das Leben der Familie verändert sich total.
Der Vater muss eine Arbeitsstelle als Diener in einer Bank annehmen. Die Mutter verdient mit Heimarbeit etwas zum Familieneinkommen dazu und Gregors Schwester beginnt als Verkäuferin zu arbeiten.
Für Gregor nimmt sich niemand mehr Zeit. Er bekommt von seiner Schwester immer nur das Essen ins Zimmer geschoben, aber niemand achtet darauf, ob er etwas isst oder nicht.
Die Situation wird für alle Familienmitglieder immer unerträglicher.
Die Eltern betreten Gregors Zimmer nicht. Nur als Gregors Schwester beschließt sein Zimmer auszuräumen, um mehr Platz für ihn zu schaffen, hilft die Mutter mit.
Der Anblick ihres Sohnes, der auf die Wand hochklettert, um sich auf ein Bild zu setzen, dass er vor der Schwester „retten“ möchte, schockiert die Mutter aber so, dass sie in Ohnmacht fällt.
Als Gregor der Mutter helfen möchte, kommt der Vater nach Hause, der die Situation jedoch missversteht und glaubt, dass Gregor seine Mutter bedroht.
Dies veranlasst den Vater schließlich Gregor mit Äpfeln zu bombardieren. Einer der Äpfel bleibt im Rücken Gregors stecken und verursacht eine schmerzhafte Wunde.
Aufgrund der Schmerzen nimmt Gregor kaum mehr Essen zu sich und wird immer schwächer. Ein wenig am Familienleben teilzunehmen wird ihm dadurch ermöglicht, dass die Tür zum Wohnzimmer abends manchmal geöffnet wird.
Dadurch das die Familie ohne die Einkünfte des Sohenes auskommen müssen, vermieten sie ein paar Zimmer ihrer Wohnung. Als die Mieter aber eines Tages Gregor erspähen, kündigen diese den Kaufvertrag.
Dieses Ereignis veranlasst die Schwester mit ihren Eltern über ihren Wunsch zu reden, das „Untier“ loszuwerden. Sie kann die Eltern davon überzeugen, dass dies der einzige Ausweg aus der Situation ist.
Noch in derselben Nacht stirbt Gregor allein in seinem Zimmer.
Die Erzählung endet mit dem Ausflug der Familie und dem Argument das sie jetzt wieder ein geregeltes leben ohne das Ungeziefer führen können.
b) Interpretation:
Franz Kafka beschreib in seiner Erzählung sehr gut wie sich das Leben eines menschen schlagartig verändern kann, aber auch das der Familienmitglieder. Alle Mitglieder der Familie gehen unterschiedlich mit der Verwandlung gregors um.
Gregor, der bis zum Zeitpunkt seiner Verwandlung, durch seine Berufstätigkeit als Handelsreisender finanziell für das Wohl seiner Familie gesorgt hat, kann anfangs nicht glauben, was mit ihm passiert ist, und hält alles für einen Traum, was sich letztlich aber als Irrtum herausstellt.Wie bei den meisten Werken Kafkas kann man auch hier paralelen zu Kafkas Leben finden.Gregor ist beispielsweise nicht glücklich mit seinem Job, verfolgt diesen aber um die Erwartungen seiner Familie zu erfüllen.
Gregor wird als Mensch beschrieben, für den Familie eine große Bedeutung hat,
man erfährt aber auch, dass er mit der Arbeit überhaupt nicht glücklich ist und er diese lieber heute wie morgen aufgeben würde, da der Beruf für ihn eigentlich viel Stress bedeutet.
Georgs Vater wird zu beginn der Geschichte als schwacher, erfolgloser alter Mann beschrieben, doch nach der Verwandlung wird Gregors Vater als dominant und brutal beschrieben, wie die Szene mit den geworfenen Äpfeln beschreibt. Dem Vater fällt es nach der Verwandlung schwer den Sohn als solchen an zu sehen. Gregors Mutter ist das genaue Gegenteil von Gregors Vater, sie versucht ihrem Sohn zu helfen und ihn noch immer als ihr Kind zu behandeln. In der Erzählung findet man nämlich einige Parallelen zu Franz Kafkas Lebenslauf.
Wie der Handelsreisende Gregor hatte auch Franz Kafka kein sehr gutes Verhältnis zu seinem Vater, der ihn grob behandelte und unterdrückte. Die Mutter war wie Gregors Mutter liebevoll, aber ebenfalls sehr vom Vater dominiert. Franz Kafka hatte zwar drei Schwestern, aber mit einer von ihnen, nämlich mit der jüngsten, verband ihn eine besonders innige Beziehung.
Wie schon vorhin erwähnt gibt es viele Parallelen zu Kafkas Leben. Auch Franz Kafka arbeitete in einem Beruf, den er nur ausübte um die Erwartungen seines Vaters zu erfüllen, denn eigentlich wollte er schon immer Schriftsteller werden.
Einerseits symbolisiert die Verwandlung, die Veränderung in Kafkas Leben. Er gab seinen Job auf und wurde zu einem Schiffsteller.
Wahrscheinlich will Franz Kafka mit seiner Schilderung aufzeigen, wie unterschiedlich die Menschen auf Veränderungen in ihrem Leben reagieren und welche Strategien sie entwickeln, um mit der Situation umgehen zu können. Außerdem könnte der Autor die Absicht gehabt haben, die Menschen anzuregen, darüber nachzudenken, wie sehr die Menschen eigentlich aufeinander angewiesen sind, und was die Veränderung eines Einzelnen für die Menschen, die mit diesem Menschen zu tun haben, mitunter für Konsequenzen nach sich ziehen kann.
Ein Problem, das von Franz Kafka am Anfang der Erzählung auch angeschnitten wurde, ist die Auswirkungen, die die Ausübung eines nicht geliebten Berufes mit sich bringen kann. Dies wird deutlich in der Schilderung Gregors von seiner Arbeit und dem für ihn damit verbundenen Stress.
IV. Der Prozess:
c) Inhalt:
Joseph K. wird am Tage seines 30. Geburtstages von Beamten in seiner eigenen Wohnung verhaftet und zu einer Gerichtsverhandlung gebracht. Er wird immer wieder von den Gerichten weitergereicht, gelangt aber nie zur höchsten Instanz, von der er sich Klarheit über seine Situation erhofft. K. knüpft zahlreiche Beziehungen zu Angestellten des Gerichtshofes, so auch zu einer Frau, welche ihm zunächst helfen kann. Die nötige Information über das System findet er dennoch nicht heraus. Joseph K. hat während der Verhandlungen einen nicht sehr kompetent wirkenden Anwalt zur Seite, welchen er schließlich feuert, da er bemerkt, dass es keine wirklichen Fortschritte in seinem Fall gibt. Genau ein Jahr nach Beginn des Prozesses wird Joseph K. in einem Steinbruch qualvoll ermordet.
d) Interpretation:
Dadurch dass das Werk nie beendet wurde, ist es schwierig, einen entsprechenden Interpretationsansatz darzulegen. Wenn man nun davon ausgeht das Kafka auch in diesem Werk den Konflikt mit seinem Vater verarbeiten möchte so könnt man das Gericht, welches als Höchste Instanz dargestellt wird, als Sinnbild für die Unerreichbarkeit des Vaters betrachten. Kafkas Vater ist, wie in der Biographie beschrieben, ein Mann der gerne die Kontrolle hat und möchte das seine Familie all das macht was er auch tun muss.
Ein Frage die sich während des ganzen Buches stellt ist die Frage nach der Schuld. K. wird am Anfang des Buches verhaftet und verhaftet kann man im langläufigen Sinn nur dann werden wenn man Schuld auf sich geladen hat, bzw. wer gegen geltende Normen verstoßen hat. Jetzt stellt sich die Frage gegen welche geltende Regel er verstoßen hat.
Wenn K. nun wirklich das Autobiographische Ich Kafkas ist, so könnt die Norm gegen die er verstoßen hat bedeuten das er nicht mehr seinen Beruf als Sachbearbeiter der AUVA nachgeht sondern stattdessen seinen Traum als freier Schriftsteller verfolgt und der daraus Resoltierende Konflikt mit seinem Vater ihm als eine Art Prozess vorkam. Wobei die Unerreichbarkeit des Gerichts ein Symbol für das unverständnis des Vaters ist.
Kafka hatte sein ganzen Leben lang das Gefühl die Erwartungen seines Vaters nicht zu erfüllen. Diese Erwartung wird durch das „nicht erreichen der höchsten Instanz“ dargestellt. Auch das Beispiel mit dem Torwächter und dem Alten Mann kann als Deutung für den Vater/Sohn Konflikt ausgelegt werden. Kafka, der als alter und gebrechlicher Mann, dargestellt wird und auf der anderen Seite der mächtige und autoritäre Torwächter. Beide verfolgen sie ein Ziel aber in entgegengesetzte Richtung. Der alte Mann möchte druch das Tor während der Torwächter ihn davon abhalten möchte. Der Verfall des alten Mannes soll in gewisser Weise die Verzweiflung Kafkas darstellen, während die Stärke des Torwächters sein autoritäres Auftreten noch weiter unterstreichen soll.
V.Brief an den Vater
e) Inhaltsangabe:
In Kafkas „Brief an den Vater“ schreibt Kafka sich alles von der Seele, vor allem über die Erlebnisse mit seinem vater und macht ihm auch klar das ein Leben mit ihm nicht immer Leicht ist.
Der brief hat im original über hundert und sollte damals ein Art Entlastungsfunktion für Kafka gehabt haben. In dem brief stehen Kafkas Interesse für die Sprache de vaters im Vordergrund, vor allem die die in dem Auseinandersetzungen verwendet wurde. Die Sprache des Vaters war meist sehr derb und herablassend, auf der anderen Seite war er wieder sehr gut im Umgang mit rethorischen Mitteln. Auch bei der Erziehung war es für Hermann Kafka wichtig die Sprachlichem Mittel, wie Schimpfen und Drohen zu benutzen, denn keiner durfte glauben das er klein bei geben würde. Auch die vulgäre Redensart gegenüber den Angestellten verfallen der Kritik Franz Kafkas. Kafka ist das genau Gegenteil seines Vaters. Sein Vater symbolisiert die missglückte Anpassungsfähigkeit an das Bildungssystem, was man ihm jedoch nicht übel nehmen darf, da er schon von Kindesalter an Arbeiten musste und daher eine nicht so gute Ausbildung genießen durfte wie Franz Kafka. Beide Charaktere benutzen die jeweils ihre Sprache als eine Art Waffe. Kafka versucht mit seinem Brief den Vater von seiner rhetorischen Herrschaft zu verbannen. Franz der zwar redegewandter ist aber nicht die nötige dominaz mitbringt versucht in dem Brief eine Aufklärerische Rolle einzunehmen also eine Art Vater Figur um seinem Vater zu zeigen was ein Vater zu tun oder zu lassen hat.
Franz Kafka umfasst aber auch noch andere Themen: Erziehung in der Familie, Behandlung der Angestellten im Geschäft, Judentum, Bedeutung des Schreibens für ihn, Berufswahl, Krankheit und Ehe. So wie die Themen hier angeführt sind so ist auch der Brief aufgebaut. Der Vater Kafkas hat in dem Brief geradezu einen übermenschliche Dimension angenommen, was die Dominanz die von dem Vater ausgeht wieder verdeutlicht. Das Universum in dem Kafka lebt ist geprägt von ständigen Machtkämpfen mit dem Vater und den Schuldgefühlen nie das zu erreichen was sich sein Vater von ihm wünscht oder besser gesagt verlangt. Der Vater ist für Kafka das Maß aller Dinge. Er muss ihm seinem Beruf so gut sein wie er und seine Ehen müssen auch nach den Vorstellungen des Vaters ausgerichtet werden, obwohl dieser nie in die Ehen eingreift.
Mitunter bekommt man auch mit das der Sohn dem Vater sehr ähnlich ist. Der einzige Unterschied besteht darin das Hermann Kafka all die Fehler die laut im Franz besitzt abgelegt hat.
Im Vater erkennt er Stärke und Verhöhnung des anderen, Tyrannei, Menschenkenntnis und Misstrauen gegenüber anderen, aber Franz erkennt auch ein paarVorteile in dem leben seines Vaters: Fleiß, Ausdauer und kampfgeist um das Ziel zu erreichen was er sich vorgenommen hat.
Beiträge: | 51 |
Registriert am: | 14.05.2009 |
![]() | Forum Software von Xobor.de Einfach ein Forum erstellen |