löl... das Spezialgebiet hat auch um die 20 Seiten :D
hab nicht alles selber geschrieben, manches war passend dass ichs einfach übernehmen und besser lernen konnte oO
1.) Facts
Das Parfum:
Produzent: Bernd Eichinger
Regisseur: Tom Tykwer
Drehbuchautoren: Andrew Birkin
Bernd Eichinger
Tom Tykwer
Buch: Patrick Süskind: „Das Parfum“
Premiere: 7. September 2006
Besetzung:
Ben Whishaw als Jean-Baptiste Grenouille
Karoline Herfurth als das Mirabellen Mädchen
Dustin Hoffman als Guiseppe Baldini
Rachel Hurd-Wood als Laura
Alan Rickman als Richis
Corinna Harfouch als Madame Arnulfi
Der Pate:
Produzent: Albert S. Ruddy
Regisseur: Francis Ford Coppola
Drehbuch: Mario Puzo
Francis Ford Coppola
Robert Towne
Buch: Mario Puzo
Premieredatum: 15. März 1972
Besetzung:
Marlon Brando als Don Vito Corleone
Al(fredo James) Pacino als Micheal Corleone
James Caan als Santino Corleone
Robert Duvall als Tom Hagen
Diane Keaton als Kay Adams
John Cazale als Frederico Corleone
Talia Shire als Constanzia Corleone
Uhrwerk Orange
Produzent: Stanley Kubrick
Regie: Stanley Kubrick
Drehbuch: Anthony Burgess
Stanley Kubrick
Buch: Anthony Burgess
Premiere: 2. Februar 1972
Besetzung:
Malcolm McDowell: Alexander DeLarge
Patrick Magee: Mr. Alexander
Adrienne Corri: Mrs. Alexander
Michael Bates: Hauptwachtmeister
Warren Clarke: Dim
James Marcus: Georgie
Michael Tarn: Pete
Carl Duering: Dr. Brodsky
Siddhartha:
Produzent: Conrad Rooks
Regisseur: Conrad Rooks
Drehbuch: Conrad Rooks
Buch: Hermann Hesse
Premiere: 1. Jänner 1974
Besetzung:
Shashi Kapoor als Siddhartha
Simi Garewal als Kamala
Romesh Sharma als Govinda
Pinchoo Kapoor als Kamaswami
Zul Vellani als Vasudeva
Amrik Singh als Siddharthas Vater
2.) Inhalt
Das Parfum
erzählt von dem, im Paris des 18. Jahrhunderts geborenen, Jean-Baptist Grenouille. Begabt mit einem übernatürlichen Geruchsinn, besitzt er selbst keinen Körpergeruch. Er verabscheut die Menschen, da alles was für ihn zählt, die olfaktorische Welt darstellt. Als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin kommt er, am "allerstinkendsten Ort des gesamten Königreichs", zur Welt. In Seiner Jugend sammelt er alle Gerüche in seinem Kopf die ihm unter die Nase kommen und entdeckt so den absoluten Duft, der ihn ab jetzt nicht mehr los lässt, den einer besonderen, jungen Frau. Er tötet sie und saugt ihren unwiderstehlichen Geruch auf. Nach dem er als Arbeiter in einer Gerberei ausgebeutet wurde, gelingt es ihm von dem Parfümier, Baldini, der sein Talent erkennt, entdeckt zu werden. Sein perfekter Geruchsinn macht es ihm möglich, für Baldini, die besten Parfums Frankreichs zu kreieren. Von Baldini erlangt er das Fachwissen eines Parfümiers. Unter anderem lernt er, wie man den Stoffen ihren Geruch entziehen kann. Als er gelernt hat, was Baldini ihm beibringen konnte, macht er sich auf in die "Parfumhauptstadt" Grasse, um dort sein Wissen zu vervollständigen. Auf dem Weg dort hin wird ihm der Menschengeruch zuwider, so dass er beschließt am Menschenfernsten Punkt, auf einem Berg zu bleiben, auf dem er sich in Gedanken eine Geruchswelt erschafft. Nach sieben Jahren in seiner Höhle erkennt er, dass er in seiner olfaktorischen Welt, die für ihn alles bedeutet, nicht existiert, da er selbst keinen Geruch ausströmt.
Mit dieser Erkenntnis Verlässt Grenouille, völlig verwildert, sein Versteck und gelangt zum Marquis de la Taillade-Espinasse. Der sieht in Grenouille den lebenden Beweis seiner Theorie, dass ein Leben in Bodennähe ungesund sei und "kultiviert" Grenouille wider. Dieser mischt ein "Parfum", das ihn wie einen normalen Menschen riechen lässt. Nach erfolgreicher Erprobung, stellt er fest, dass er Menschen durch Gerüche manipulieren kann und beschließt das ultimative Parfum zu erschaffen, um sie zu beherrschen. Nach dem er nun nach Grasse gekommen war, nahm er erneut den Geruch einer jungen Frau auf, die ebenso wie die in Paris, den ultimativen Duft besitzt. Während er sein Wissen über die Gewinnung von Düften perfektioniert und nun auch den Geruch eines Menschen konservieren kann, beschließt er mit dem Geruch der wahrgenommenen Frau das perfekte Parfum herzustellen. Als Basis dieses Meisterwerks sollen ihm 24 Jungfrauen dienen, die er in der folgenden Zeit tötet und ihren Geruch haltbar macht. Als sein Werk getan ist lässt er sich von der Polizei (als 25facher Mörder) verhaften. Kurz vor seiner geplanten Hinrichtung, zu der hunderte Menschen erscheinen, betröpfelt er sich mit seinem neuen Parfum. Das hat zu Folge, dass ihn jetzt nicht nur jeder für unschuldig hält, sondern, dass sie ihn alle Lieben. Die Wirkung des Parfums reduziert die Menschen auf ihre tierischen Triebe und so entwickelt sich die Hinrichtung zu einer Massenorgie. Grenouille ist des Lebens überdrüssig, er möchte sterben. Er begibt sich zurück nach Paris, genauer, zum Ort seiner Geburt. Dies ist nachts ein Treffpunkt für Kriminelle. Grenouille begießt sich mit der restlichen Flasche des Parfums, die Meute beginnt ihn so sehr zu lieben, dass jeder ein Stück von ihm besitzen möchte und sie über ihn herfallen und auffressen. "Sie hatten zum ersten Mal etwas aus Liebe getan.“
Der Pate
Die Schilderung beginnt in den USA zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Der sizilianische Junge Vito Andolini, dessen Eltern von der dortigen Mafia ermordet werden, kommt nach New York und steigt dort unter dem Namen seines Heimatdorfes Corleone zum mächtigsten Mafia-Paten auf. Als er es ablehnt, sich am aufstrebenden Drogenhandel zu beteiligen, wird er auf offener Straße niedergeschossen, worauf zwischen rivalisierenden Mafia-Clans ein blutiger Krieg ausbricht. Für den handlungsunfähigen Paten übernimmt der älteste Sohn Sonny die Verantwortung für das Familiengeschäft, da sein jüngster Sohn Michael mit den Geschäften der Familie nichts zu tun haben möchte und sein dritter Sohn, Fredo zu schwach dafür ist . Als Sonny in eine Falle gelockt und an einer Mautstation erschossen wird, erhebt sich der genesene Vito Corleone vom Krankenbett um einen strategischen Frieden zu schließen, der seinem designierten Nachfolger, dem jüngsten Sohn Michael die Rückkehr aus Sizilien ermöglichen soll. Michael versteckte sich in Sizilien, nachdem er persönlich den für den Anschlag auf seinen Vater verantwortlichen Drogenhändler mitsamt dessen Body-Guard, einem korrupten hohen Polizeioffizier, ermordet hatte, obwohl es ihm widerstrebte. Michael übernimmt schließlich das Familiengeschäft, da sein ältester Bruder ermordet wurde, sein älterer Bruder ein Schwächling ist und sein Vater bald sterben wird. Er schlägt die Feinde zurück und baut die Macht des Familienclans noch weiter aus und entwickelt sich dabei zu einem verbitterten Paten.
Die Uhrwerk- Orange
Der Roman spielt – aus dem Jahre 1962 gesehen – in der Zukunft. Alex, ein eigentlich intelligenter Teenager, erzählt seine Geschichte selbst: aus Spaß an der Gewalt verbringen er und seine drei Freunde ihre Zeit damit, wahllos wehrlose Opfer brutal zusammenzuschlagen, auszurauben und, sofern diese Frauen sind, auch zu vergewaltigen. Schlägereien und Messerstechereien mit anderen Banden, mit denen sie um die Vorherrschaft in ihrer Gegend konkurrieren, sind an der Tagesordnung. Es werden Drogen und Alkohol konsumiert. Die Polizei steht dem herrschenden Verbrechen weitestgehend machtlos gegenüber und verkommt teilweise selbst zum Schlägertrupp. Alex' Eltern sind unfähig, auch nur zu versuchen, auf ihn Einfluss zu nehmen. Er respektiert sie nicht im Geringsten.
Alex' Freunde sind mit seiner Führungsrolle in der Gruppe nicht mehr zufrieden. Es gibt Unstimmigkeiten, und bei einem ihrer Raubzüge schlagen sie ihn nieder und überlassen ihn der nahenden Polizei. Das Opfer ihres Verbrechens stirbt unglücklicherweise an den Misshandlungen, sodass Alex wegen Mordes angeklagt und zu 14 Jahren Haft verurteilt wird.
Durch sein unterwürfiges Verhalten wird Alex für ein neuartiges Experiment der Gehirnwäsche vorgeschlagen, welche ihn zu einem guten Bürger umerziehen soll. Dabei wird er so konditioniert, dass er unfähig zur Gewalt wird, weil ihm der Gedanke an Gewalt sofort Übelkeit verursacht. Seine moralische Einstellung zur Gewalt ändert sich dadurch allerdings nicht. Im Vorfeld warnte ihn der Gefängnispfarrer vor den Konsequenzen: „If a man cannot choose he ceases to be man“ („Wenn ein Mensch nicht wählen kann, hört er auf, Mensch zu sein”).
Nach der 14-tägigen Behandlung wird Alex als „geheilt“ in die Freiheit entlassen. Zunehmend wird deutlich, dass auch in die Gesellschaft integrierte Bürger ihm „ein paar verpassen“ wollen, da sie jetzt die Möglichkeit haben. Er trifft auf einige seiner Opfer und wird zusammengeschlagen.
Eines seiner Opfer engagiert sich – ironischerweise – gegen die Brutalität und Unmenschlichkeit des staatlichen Systems. Es versucht Alex in den Selbstmord zu treiben, um von seinem Tod politisch zu profitieren, aber auch, weil ihm durch ein Zufall bewusst wird wer dieses „Opfer der modernen Gesellschaft“ tatsächlich ist. Alex überlebt jedoch und erwacht im Krankenhaus. Fortan ist er wieder zur Gewalt fähig.
Die politischen Machthaber arrangieren sich mit ihm, um bei der anstehenden Wahl nicht unter seiner Geschichte leiden zu müssen. Der Systemgegner wird weggesperrt. Alex erhält einen gutbezahlten Job und findet neue Freunde, mit denen er wiederum Unheil stiftet. Doch die Gewalt macht ihm keinen Spaß mehr. Er merkt, dass er älter wird, und als er einen seiner früheren „Droogs“ (Nadsat für „Kumpels“) trifft, der gerade eine Familie gegründet hat, träumt er selbst von einer Familie und merkt schließlich, dass sich das Uhrwerk weiter dreht und er ihm nicht entrinnen kann.
Die ursprüngliche Buchfassung enthält drei Teile à 7 Kapitel. Burgess wählte bewusst die Zahl 21, da sie ehemals Volljährigkeit symbolisierte. Der Verlag in New York wollte jedoch das 21. Kapitel streichen, und Burgess musste zusagen, da er das Geld brauchte. Anderorts erschien das Buch mit allen 21 Kapiteln. Da Stanley Kubrick die US-Version verfilmte, fehlt in seinem Film das eigentlich von Burgess intendierte Ende.
Im 21. Kapitel sieht Alex ein, dass es so in seinem Leben nicht weitergehen kann und findet ohne äußeren Einfluss den rechten Weg; dies wurde in den USA als 'zu britisch' bewertet und man wollte bewusst ein pessimistischeres Ende. Burgess schreibt: 'My book was Kennedyan and accepted the notion of moral progress. What was really wanted was a Nixonian book with no shred of optimism.'
Siddhartha:
Siddhartha, der Brahmane
Das Buch handelt von einem jungen Brahmanen namens Siddhartha und seinem Freund Govinda. Der von allen verehrte und bewunderte Siddhartha widmet sein Leben der Suche nach dem Atman, dem All-Einen, das in jedem Menschen ist.
Siddhartha, der Samana
Seine Suche macht aus dem Brahmanen einen Samana, einen Asketen und Bettler. Govinda folgt ihm auf diesem Weg. Siddhartha spürt jedoch nach einiger Zeit, dass ihn das Leben als Samana nicht an sein Ziel bringen wird. Zusammen mit Govinda pilgert er zu Gotama (Hesse verwendet hier die Schreibweise Gotama in Pali, in Sanskrit lautet der Name Gautama), dem Buddha. Doch dessen Lehre kann er nicht annehmen. Siddhartha erkennt zwar, dass Gotama Erleuchtung erlangt hat und zweifelt die Richtigkeit seiner Lehre nicht an, jedoch glaubt er, diese sei allein für Gotama selbst gültig, man könne nicht durch Lehre Buddha werden, sondern müsse dieses Ziel mittels eigener Erfahrungen erreichen. Aus dieser Erkenntnis heraus begibt er sich erneut auf die Reise und beginnt einen neuen Lebensabschnitt, während sich sein Freund Govinda Gotama anschließt.
Siddhartha bei den „Kindermenschen“
Intensiv erfährt er nun seine Umgebung und die Schönheit der Natur, welche er zuvor als Samana zu verachten gelernt hatte. Er überquert einen Fluss, wobei ihm der Fährmann prophezeit, er werde einst zu diesem zurückkehren, und erreicht eine große Stadt. Hier begegnet er der Kurtisane Kamala, die er bittet, seine Lehrerin in der Kunst der Liebe zu werden. Um sich ihre Dienste leisten zu können, wird er Kaufmann. Anfangs sieht er das Streben nach Erfolg und Geld nur als eine wunderliche Eigenart der „Kindermenschen“, wie er die dem Weltlichen ergebenen Menschen nennt. Bald wandelt sich jedoch sein Übermut in Hochmut und er wird selbst den Kindermenschen immer ähnlicher. Erst ein Traum führt ihm dies vor Augen und erinnert ihn wieder an seine Suche nach Erleuchtung.
So verlässt er Kamala, ohne zu wissen, dass diese von ihm schwanger ist, und wandert in dem Gefühl, tiefer als je zuvor ins Samsara, den Kreislauf von Leben und Tod und allen Handelns und Seins, verstrickt zu sein, bis er wieder auf den Fluss trifft, den er lange zuvor überquert hatte. Er steht kurz davor sich zu ertränken, als er erschrocken erkennt, wie weit er sich von seinem ursprünglichen Ziel, dem Erreichen des Nirwanas, entfernt hat. Nach einem Selbstmord wäre er nur noch stärker im Samsara gefangen, er würde wiedergeboren und kein Fortschritt wäre erreicht. Zufrieden über diese (Wieder-)Erkenntnis beginnt er zu meditieren und schläft ein. Beim Erwachen findet er neben sich den Mönch Govinda, der ihn allerdings zunächst nicht erkennt.
Auch Govinda ist noch nicht zum Buddha geworden und zieht nun zusammen mit anderen Anhängern Gotamas durch das Land. Zusammen mit ihm reflektiert Siddhartha über seine bisherigen Wandlungen: „Wo ist der Brahmane Siddhartha? Wo ist der Samana Siddhartha? Wo ist der Reiche Siddhartha? Schnell wechselt das Vergängliche, Govinda, du weißt es.“. Wieder versenkt er sich in die Meditation und spürt, dass er, wie einst nach seiner Trennung von Gotama, wieder ganz am Anfang seiner Entwicklung steht, wieder am Anfang eines neuen Lebens. Deutlicher als zuvor wird ihm die Erkenntnis über die Nichtigkeit des gelehrten Wissens und die Wichtigkeit der Erfahrung zuteil. Seine Gedanken zu diesem Zeitpunkt bilden in vieler Hinsicht gesteigerte Entsprechungen derer, die ihn einst bewogen, sich nicht Gotama anzuschließen, doch während sie damals eher theoretische Erwägungen waren, hat er sie nun, nach seinem Kennenlernen der Welt, unmittelbar erfahren.
Siddhartha, der Fährmann
Auf der Suche nach einem neuen Weg fühlt sich Siddhartha zum Fluss hingezogen und trifft wieder auf den Fährmann Vasudeva, den er bittet, ihn als Gehilfen anzunehmen. Vasudeva, der ebenfalls die Erleuchtung erreicht hat, lehrt ihn, dem Rauschen des Flusses zu lauschen und von diesem zu lernen.
Siddhartha, der Vater
Dort am Fluss als Fährmann trifft er Kamala wieder, die sich auf einer Pilgerreise zu dem sterbenden Gotama befindet. Sie führt den gemeinsamen Sohn, der wie sein Vater den Namen Siddhartha trägt, mit sich, stirbt jedoch noch am Fluss an einem Schlangenbiss. Siddhartha nimmt den Sohn auf und möchte ihm, der bisher nur das luxuriöse Leben der Stadt gewohnt ist, Bescheidenheit und Ruhe lehren. Er begeht hiermit aber unwissentlich denselben Fehler, den er einst Gotama vorgeworfen hatte: Er glaubt, mit Hilfe der Abschirmung von der Welt dem jungen Siddhartha den Weg zur Erkenntnis ersparen zu können und in der Lage zu sein, ihm diese, soweit er sie bereits selbst erreicht hat, zu vermitteln. Angewidert von dem stets milden Verständnis für alle seine Provokationen flieht der Sohn über den Fluss.
Entgegen dem Rat Vasudevas folgt Siddhartha ihm, erkennt jedoch vor der Stadt die Sinnlosigkeit seiner Suche. An der Stätte des ersten Zusammentreffens mit Kamala erkennt er, dass er seinen Sohn loslassen muss, um auf seinem Weg zum Nirvana voranschreiten zu können. Lange Jahre nagt dieser Vorfall an dem sich ausgeglichen wähnenden Siddhartha, bis langsam in ihm die eigentliche Erkenntnis, was Weisheit sei, zu reifen beginnt, und er sich seinem Mentor offenbaren kann. Wieder lehrt ihn dieser, auf den Fluss zu hören und ihn zu beobachten, der sich ständig wandelt und doch immer derselbe Fluss bleibt. Siddhartha erkennt in dem Konflikt sein eigenes Leben wieder, sich selbst als Kind, junger Mann und Greis. Nachdem Siddhartha und Vasudeva Erleuchtung gefunden haben, geht Vasudeva in die Wälder. Siddhartha führt dessen Arbeit als Fährmann fort.
Siddhartha, der Erleuchtete
In einem letzten Bild zeigt Hermann Hesse noch einmal das Aufeinandertreffen der Jugendfreunde Siddhartha und Govinda, dem Vollendeten und dem noch immer Suchenden. Dieser Gegensatz, der durch das ganze Buch hindurch in immer wieder anderen Facetten erscheint, hebt sich nun zum Schluss hin auf. Hesse schildert, wie Siddhartha seinem Freund, der Siddharthas Worte anfangs weder verstehen noch glauben kann, für einen Moment Einsicht in die wahre Natur der Dinge vermittelt.
3.) Making of
Das Parfum- Die Geschichte eines Mörders
Im Jahre 2001 übertrug Süskind schließlich die Filmrechte an Das Parfum für geschätzte zehn Millionen Euro an den deutschen Regisseur und Produzenten Bernd Eichinger, der sich mehrere Jahre lang um das Projekt bemüht hatte. In seinem Drehbuch zu dem Helmut Dietl Film „Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief“ (1997) reflektiert Süskind dies: die Filmfigur des überaus scheuen Autors (gespielt von Joachim Król) weigert sich auch für viel Geld, sein Buch verfilmen zu lassen. Der Produzent (gespielt von Heiner Lauterbach) wurde von Süskind dabei fast als ein Abbild Eichingers angelegt.
Die Vorproduktion des Films dauerte zweieinhalb Jahre. Eichinger entschied sich dafür, die Regie an seinen jüngeren Kollegen Tom Tykwer abzugeben, der 1998 mit Lola rennt seinen Durchbruch gefeiert hatte. Tykwer schrieb gemeinsam mit Eichinger, Co-Produzent Andrew Birkin und der Drehbuchautorin Caroline Thompson das Skript zum Film. Während in Nebenrollen renommierte Darsteller wie Dustin Hoffman oder Alan Rickman agieren, wurde für die Hauptrolle des Jean-Baptiste Grenouille der eher unbekannte britische Theater- und Filmschauspieler Ben Whishaw verpflichtet, nachdem ihn Tom Tykwer in England die Rolle des Hamlet spielend entdeckt hatte und in ihm laut eigener Aussage sofort Grenouille sah. Ursprünglich waren die Schauspieler Leonardo DiCaprio und Orlando Bloom für die Hauptrolle des Grenouille in Betracht gezogen worden. Für Whishaw stellte die Rolle eine besondere Herausforderung dar, da er als olfaktorisches Genie hauptsächlich auf seine Gestik und Mimik angewiesen ist. Wie auch im Roman, hat Grenouille im Film kaum zu sprechenden Text.
Die Dreharbeiten begannen ab dem 12. Juli 2005 und wurden innerhalb von 67 Drehtagen im Oktober desselben Jahres abgeschlossen. Drehorte waren u. a. die Bavaria Film in München und die französische Provence, in der Süskinds Roman teilweise spielt und wo bereits im Juni 2005 die Vorproduktion begann. Im spanischen Barcelona entstanden die Sequenzen, die zu Anfang des Romans in Paris spielen. Auf diese Straße wurden eigene Pflaster angelegt und alle Läden neu dekoriert und das an einem Tag.17 Tonnen Fischeingeweide, Lehm, Stroh sowie 260 Mitarbeiter und hundert verschiedene Filmmotive waren nötig, um das Paris des 18. Jahrhunderts möglichst originalgetreu wiederzugeben. Tom Tykwer war es ein großes Anliegen die Vergangenheit authentisch rüber zu bringen, da in den meisten historischen Filmen die vergangene Epoche idealisiert wird. Die Kleidung der Schauspieler wurde abgeputzt, so dass sie zerrissen und sie mussten stets dreckig sein, da der Film sich um ein olfaktorisches Genie dreht, der seine Umgebung mit der Nase wahrnimmt. Der ganze Film liefert eine sehr explizite Vorstellung von Blut und Dreck. Gedreht wurde außerdem im spanischen Girona, wo einige der Szenen entstanden, die in Grasse spielen. Laut Bernd Eichinger wurde Filmmaterial für fast 30 Stunden gedreht. Mit Vorbereitung und Dreharbeiten dauerte die Realisation des Filmprojekts drei Jahre.
Laut Tom Tykwer war die schwerste Arbeit bei diesem Film nicht das olfaktorische filmisch darzustellen. Mit viel Liebe zum Detail und musikalischer Untermalung gelang das sehr gut. Die größere Herausforderung war die Besetzung. Vor allem für die Rolle des Grenouille suchte das Team lange, da der Schauspieler eine gewisse Ausstrahlung mitbringen musste. Einen Hauch von Unschuld, gleichzeitig aber dunkle und obsessive Abgründe in einer Person zu finden war die größte Herausforderung.
Die Produktionskosten von Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders werden auf ungefähr 60 Millionen Euro geschätzt, obwohl ursprünglich 47 Millionen veranschlagt worden waren. Finanziell unterstützt wurde die Großproduktion auch von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen (ca. 750.000 Euro), dem FilmFernsehFonds Bayern (ca. 1,6 Millionen Euro), dem BBF - Bayerischen Bankenfonds (ca. eine Million Euro), sowie der Filmförderungsanstalt (ca. eine Million Euro). Die Mäzenin des FC Basel, Gigi Oeri, soll zehn Millionen Schweizer Franken zu den Produktionskosten beigetragen haben.[1]
Der Pate
Die Verleihfirma Paramount kaufte die Filmrechte an Mario Puzos Roman Der Pate für 7500 US-Dollar. Da zu dieser Zeit die US-amerikanische Filmwelt in einer Krise steckte, musste die Verfilmung des Stoffes zu einem Erfolg werden. Deshalb trat das Studio an möglichst bekannte Regisseure wie Peter Yates, Richard Brooks und Constantin Costa-Gavras heran, die jedoch alle ablehnten. Danach fiel die Wahl auf den damals 31-jährigen Francis Ford Coppola, der zuvor erst drei Filme als alleiniger Regisseur gedreht hatte. Die Vorbereitungen zum Film begannen Anfang der 70er Jahre und waren zuerst von vielen Unstimmigkeiten geprägt. Coppola war zuerst wenig am Film interessiert, da er vorher kleinere Filme nach europäischem Vorbild gedreht hatte, während sich das Studio eine Adaption mit vielen Stars vorstellte, die aus finanziellen Gründen in der Gegenwart spielt. Schließlich wollte der Regisseur eine epische Umsetzung des Werkes, die sich über die gesamte erste Hälfte des 20. Jahrhunderts erstreckt.
Die Mafia, die das Thema des gesamten Films ist, wollte zuerst die Verfilmung verhindern. Der Produzent Albert S. Ruddy wurde bedroht, indem man eine Scheibe seines Autos einschoss. Der Sänger und Entertainer Frank Sinatra fühlte sich durch die Figur des Johnny Fontane verunglimpft, weshalb er zusammen mit Sammy Davis Jr. auf einer Veranstaltung insgesamt 600.000 Dollar einsammelte, um damit die Produktion zu verhindern.[4] Auch die Italian-American Civil Rights League, eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hatte, das Vorurteil zu bekämpfen, alle Italiener seien Mafiosi, war von dem Vorhaben nicht begeistert. Präsident dieser Organisation war Joseph Colombo, ironischerweise selbst ein mächtiger Mafioso. Auch die Filmgewerkschaften wollten die Umsetzung erst dann unterstützen, wenn das Wort „Mafia“ aus dem gesamten Film getilgt wird. Ruddy sagte dazu: „Das Wort Mafia kam einmal im Drehbuch vor, ich strich es und konnte drehen.“
Viele Mafiosi erzählten später jedoch, der Film, welcher die Mafia stark idealisierte, habe ihr Lebensgefühl genau getroffen, und ein Experte für organisiertes Verbrechen bezeichnete Coppolas Werk als „der beste Werbespot für die Mafia, der je gedreht wurde“.
Auch die Besetzung des Filmes gestaltete sich wegen Uneinigkeiten zwischen Studio und Regisseur als schwierig. Coppola bestand darauf, dass Al Pacino die Rolle des Paten Michael Corleone übernahm, was die Studioleitung aber ablehnte. Michael Corleone wird in der literarischen Vorlage als groß und blond beschrieben, weshalb Paramount den Part mit Robert Redford besetzen wollte, zumal sich dieser im Gegensatz zum eher südländisch aussehenden Pacino in der Filmwelt schon einen größeren Namen erworben hatte. Dazu kam noch, dass Al Pacino bei Testaufnahmen zu seiner Rolle nach fünfmaliger Wiederholung einer Szene von den Verantwortlichen mit der Begründung, er spiele zu sanft und zu verhalten, fast entlassen worden wäre. Später gab er an, die Szene hätte ihn nicht herausgefordert und er hätte es lächerlich empfunden. Doch nach den Dreharbeiten wären alle, die vorher gegen ihn gewesen waren, plötzlich für ihn gewesen. Pacino: „Aber dann konnten sie nicht verstehen, weshalb ich mit denen nichts mehr zu tun haben wollte.“
Auch mit Marlon Brando als Vito Corleone war die Studioleitung nicht einverstanden. Als Hauptargument wurde der geringe Altersunterschied zwischen dem ersten Oberhaupt der Familie Corleone und seinen Filmsöhnen genannt (die Altersdifferenz zwischen Brando zu Al Pacino und James Caan beträgt nur je 16 Jahre). Außerdem erschien er für die Rolle selbst viel zu jung, da er zum Zeitpunkt der Dreharbeiten 47 Jahre alt war, während er im Roman als alter Mann beschrieben wird. Des Weiteren hatte Brando Paramount häufig Probleme verursacht, weil er in früheren Filmen oft zu spät zum Set gekommen war und sich sehr aufmüpfig gab. Schließlich erhielt er doch die Rolle, nachdem der Mitbewerber Laurence Olivier zu krank zum Arbeiten war und Coppola einiges an Überzeugungsarbeit geleistet hatte. Auch Frank Sinatra hatte Vito Corleone spielen wollen, war aber abgelehnt worden.
Die Dreharbeiten begannen am 29. März 1971 und endeten am 6. August desselben Jahres. Das Budget betrug sechs Millionen Dollar. Dieser Etat war das Verdienst Coppolas, dem der Produzent Albert S. Ruddy zuerst nur 2,5 Millionen Dollar zugestehen wollte.
In der ursprünglichen Heimatstadt Vito Corleones, Corleone, konnte nicht gedreht werden, da der zu diesem Zeitpunkt bereits hoch entwickelte Ort nicht der Kleinstadt entsprach, in die der spätere Pate am Anfang des 20. Jahrhunderts hineingeboren wurde. Stattdessen wich man auf die Kleinstädte Forza d’Agrò und Savoca in der sizilianischen Provinz Messina aus. In Savoca befindet sich die Traukirche von Michael und Apollonia und die Bar Vitelli von Michaels Schwiegervater, in der die Hochzeit gefeiert wird.
Laut Coppola wurde der Pate zum größten Homemovie aller Zeiten. Seine Schwester spielt die Rolle der Conny Corleone. Seine damals drei Wochen alte Tochter Sophia ist das Baby bei der Taufe. Im dritten Teil spielt sie die Rolle der Mary Corleone. Sein Vater Carmine Coppola sorgte gemeinsam mit Nino Rota für die Musik im Film.
Die Uhrwerk- Orange
Regisseur Stanley Kubrick war ein notorischer Perfektionist und verlangte deshalb viele Einstellungen, während er seine Filme drehte. Malcolm McDowell jedoch verstand nach eigenen Angaben für gewöhnlich alles richtig, sodass Kubrick nicht zu viele Einstellungen vornehmen musste. Kubrick wollte dem Film eine traumähnliche, fantastische Qualität verpassen und filmte viele Szenen mit Fischaugenobjektiven. Außerdem benutzte er schnelle und langsame Bewegung, nachdem er von bestimmten Szenen in Toshio Matsumotos „Funeral Parade of Roses“, einem von Kubricks Lieblingsfilmen, beeinflusst worden war.
Während die Szene in der Ludovico-Klinik gedreht wurde, wurde eine von Malcolm McDowells Augenhornhäuten verkratzt, sodass er vorübergehend erblindete. Der Arzt, der neben ihm steht und eine Salzlösung in Alex’ gewaltsam offen gehaltene Augen tropft, war nicht nur für filmische Zwecke da, sondern war ein echter Arzt, der benötigt wurde, um McDowells Augen vor dem Austrocknen zu bewahren. Außerdem erlitt McDowell während der Dreharbeiten zur Bühnenvorstellung, in der Alex erniedrigt wird, mehrere Rippenbrüche.
Als Alex aus dem Fenster springt, um seiner Qual ein Ende zu bereiten, sieht der Zuschauer den Boden auf die Kamera zukommen, bevor sie kollidieren. Dieser Effekt wurde dadurch ausgelöst, dass eine tragbare Kamera mit nach unten gerichtetem Objektiv von zwei oder drei Stockwerken Höhe fallen gelassen wurde, um auf diese Weise einen realistischen Eindruck davon zu vermitteln, wie so ein Fall aussehen könnte (wenngleich Alex eigentlich mit dem Gesicht nach oben hätte aufkommen müssen). Es heißt, die Kamera habe einen Objektivschaden erlitten, sei aber ansonsten noch funktionsfähig gewesen.
Anthony Burgess begegnete der Filmadaption seines Romans mit gemischten Gefühlen. Öffentlich mochte er Malcolm McDowell und Michael Bates und den Gebrauch von Musik im Film; er lobte den Film als „brillant“, ja sogar als einen so brillanten Film, dass es schon gefährlich sein könnte. Seine erste Reaktion auf den Film fiel sehr enthusiastisch aus, außer, dass er darauf beharrte, dass die einzige Sache, die ihn störte, die Entfernung des letzten Kapitels des Romans war, für die er den amerikanischen Verlag und nicht Kubrick verantwortlich machte.
Gemäß seiner Autobiografie vertrug sich Burgess mit Kubrick ziemlich gut. Beide Männer teilten dieselben philosophischen und politischen Ansichten; beide waren sehr an Literatur, Kino, Musik und Napoleon Bonaparte interessiert (Burgess widmete Kubrick sein Buch „Napoleon Symphony“ [dt. Napoleonsymphonie]). Jedoch verschlechterten sich die Beziehungen, als Kubrick es Burgess überließ, den Film vor Anklagen der Gewaltverherrlichung zu verteidigen. Als (ausgetretener) Katholik versuchte Burgess des Öfteren, empörten christlichen Organisationen, die einen satanischen sozialen Einfluss vermuteten, die Punkte christlicher Moral in der Geschichte zu erläutern, es gegen journalistische Anklagen, es unterstütze ein „Faschistendogma“; er nahm sogar Auszeichnungen für Kubrick entgegen.
Burgess war tief verletzt, da er sich von Kubrick als ein Pfand zur Filmwerbung benutzt fühlte. Malcolm McDowell, der eine Werbetour mit Burgess machte, teilte seine Empfindungen und äußerte zeitweise harsche Kritik an Kubrick. Burgess und McDowell hielten es für einen Beleg von Kubricks übermäßigem Stolz, dass nur sein Name im Vorspann erscheint. Burgess parodierte Kubricks Image in späteren Werken: die Musicalversion von Uhrwerk Orange, die eine Kubrick gleichende Figur enthält, die im frühen Verlauf zusammengeschlagen wird, The Clockwork Testament, worin der fiktive Poet F.X. Enderby wegen angeblicher Gewaltverherrlichung in einer Filmadaption angegriffen wird und Burgess’ Roman Earthly Powers (dt. Der Fürst der Phantome [Klett-Cotta 1984]), worin ein gerissener Regisseur namens Zabrick vorkommt.
4.) Unterschiede Buch/Film
Das Parfum
Dem Leser ist Grenouille als Inkarnation des Bösen geläufig – das „geniale Scheusal“ voller
Selbstüberhebung, Menschenverachtung, Immoralität, Gottlosigkeit. Er hat
keinen Eigengeruch, ist ein Kind des Teufels, ein Zeck. Sein Äußeres,
sein Gang, seine Stimme, seine sprachlichen Fähigkeiten werden so beschrieben, dass das
Hässliche seine Entsprechung in Superlativen gefunden hat. Sich
Grenouille nach den Beschreibungen im Roman vorzustellen, führt zu einer Horrorgestalt,
eindimensional, einem bösen Klischee entsprechend.
Wie die Figur im Film angelegt ist, erkennt der Zuschauer bereits in einer der ersten
Sequenzen. Grenouille ist ohne menschliche Zuneigung ins Leben katapultiert und auf
Lumpen abgelegt worden. Das Baby packt den Zeigefinger eines Jungen ruckartig, gierig
und hält ihn bestimmt fest, zieht ihn an sich und beginnt ihn zu beschnuppern. Es saugt
den Geruch der Fingerspitze in sich ein wie andere Babys die Muttermilch. Überdeutliche
Geräusche begleiten diesen Vorgang. Die drei anderen Waisenjungen weichen schockiert
zurück. Eine Wand gibt ihnen Halt und versperrt ihnen gleichzeitig die Fluchtmöglichkeit.
Um die Psychologie der Hauptfigur für den Zuschauer besser fassbar zu machen, erhält
Grenouille im Film ein menschlicheres Antlitz. Einige Attribute der Romanfigur entfallen
oder werden abgeschwächt (Buckel, das Krächzen der Stimme).
Die Uhrwerk Orange
Im Roman liest eine Krankenschwester ein Buch, als Alex aus dem Koma erwacht, im Film kommt sie halbnackt aus einem abgetrennten Bett.
Der Film benutzt Nadsat bedeutend weniger als das Buch, um den Film zugänglicher zu machen.
Im Film hat Alex als Haustier eine Schlange. Im Buch wird dies nicht erwähnt. Wegen Malcolm McDowells Angst vor Schlangen wurde dies von Kubrick hinzugefügt.
Im Buch vergewaltigt Alex zwei elfjährige Mädchen, Marty und Sonietta, nachdem er sie in einem Plattengeschäft kennengelernt hat. Im Film sind die Mädchen ungefähr 17 Jahre alt, und ihre sexuelle Begegnung mit Alex findet in gegenseitigem Einvernehmen statt.
Im Film besitzt die Katzendame, in deren Haus Alex einbricht, eine große Menge erotischer Kunstwerke, einschließlich einer schaukelnden Penisskulptur, mit der Alex den (versehentlichen) Todesstoß versetzt. Nichts von diesen Kunstwerken wird im Buch erwähnt, in dem Alex eine kleine Silberstatue einer Tänzerin benutzt, um den verhängnisvollen Schlag auszuführen.
Im Buch erfährt der inhaftierte Alex vom Tod seines früheren Droogs Georgie. Im Film trifft er auf Georgie, nachdem er aus dem Gefängnis entlassen worden ist.
Im Buch verprügeln Alex und seine Zellengenossen brutal einen neuen Häftling in ihrer Zelle, da er sie belästigt. Alex verpasst dem Mann die letzten paar „Tollschocks“ (Schläge) und tötet ihn versehentlich. Wegen solch konsequenter Gewalt wird Alex ausgewählt, sich der Ludovico-Technik zu unterziehen. Im Film meldet sich Alex freiwillig zur Behandlung und wird wegen guter Führung im Gefängnis ausgewählt. Auch im Buch versucht Alex durch gute Führung zur neuen Methode vorgeschlagen zu werden.
Im Buch wird Alex von seinem früheren Droog, Dim, und seinem früheren Rivalen, Billy Boy, zusammengeschlagen, die beide der Polizei beigetreten sind. Im Film wird Billy Boy durch Georgie, auch einem früheren Droog (der im Roman gestorben ist), ersetzt; sie nehmen Alex durch einen Waldpfad zu einem Wassertrog, wo Dim Alex mit Gewalt unter Wasser hält, während Georgie ihn mit seinem Knüppel schlägt. Schauspieler Malcolm McDowell ertrank fast während der Dreharbeiten zu dieser Szene, als sein Atemgerät versagte, da die (ohne Unterbrechung gedrehte) Szene 60 Sekunden dauerte.
Im Buch erkennt F. Alexander Alex durch eine Anzahl von achtlosen Hinweisen über den Überfall. Im Film hingegen wird Alex erkannt, als er im Bad das Lied „Singing in the rain“ singt, was er auch getan hat, während er F. Alexanders Frau quälte. Das Lied taucht im Buch überhaupt nicht auf, da es von Malcolm McDowell improvisiert wurde, nachdem Kubrick beanstandet hatte, dass die Vergewaltigungsszene zu „steif“ wäre.
Alex ist im Buch nach seiner Behandlung jegliche Art von Musik zuwider, im Film jedoch ist er nur Beethovens 9. Sinfonie abgeneigt.
5.) Entwicklung der Hauptpersonen
Grenouille:
Jugend
Am 17. Juli 1738 wird Grenouille von seiner als Fischhändlerin tätigen Mutter unter einem Schlachttisch auf einem Pariser Fischmarkt am Friedhof Cimetière des Innocents zur Welt gebracht, einem der seinerzeit schmutzigsten und stinkendsten Plätze von Paris. Da sie der Meinung ist, Grenouille sei wie frühere Kinder eine Totgeburt, beabsichtigt sie, ihn mitsamt den Fischresten in der Seine zu entsorgen. Grenouille stößt allerdings einen derart durchdringenden Schrei aus, dass Passanten auf ihn aufmerksam werden und er dadurch gerettet wird. Seine Mutter wird wegen der Kindesmorde zum Tode verurteilt und enthauptet.
Bereits als kleines Kind verfügt Grenouille über die Gabe, Düfte jeglicher Art in sich aufzunehmen und in seinem Gedächtnis zu speichern. Er selbst hingegen besitzt keinen eigenen Körpergeruch.
Im weiteren Verlauf wird er von Amme zu Amme gereicht, denn niemand will das Baby aufnehmen, „das nicht riecht, wie Kinder zu riechen haben“ und das „die Ammen leergepumpt hat bis auf die Knochen“. Letztlich kommt er zu Madame Gaillard.
Grenouille wächst trotz schlechten Essens und fehlender Liebe heran. Außerdem hat Grenouille bis in sein Jugendalter Probleme mit dem Sprechen sowie mit dem Verständnis abstrakter Begriffe wie z. B. „Gott“ und gibt deswegen lange Zeit keinen Ton von sich. Die Tatsache, dass sein erstes Wort „Fische“ lautet, zeigt schon hier den Einfluss seiner besonderen Gabe auf sein Denken. Bereits in früher Kindheit stellt er fest, dass ihn seine Gabe von anderen Menschen unterscheidet und er beschließt, so viele Gerüche wie nur möglich in sich aufzunehmen und für sich zu bewahren − allerdings unterscheidet er noch nicht zwischen guten und schlechten Gerüchen.
Im Alter von acht Jahren wird Grenouille von Madame Gaillard an einen Gerber verkauft, da für Grenouille keine Zahlungen mehr kommen. Gaillard stirbt später verarmt. Grenouille überlebt die Arbeit beim Gerber Grimal, die kaum jemand lange verrichten kann, dank seiner angeborenen Zähheit und Widerstandsfähigkeit; er wird oft mit einem „Zeck“ verglichen. In seiner Freizeit, die er sich erarbeitet hat, sucht der Junge in der ganzen Stadt nach Düften. Am 1. September 1753 sucht Grenouille während des Thronjubiläums des Königs nach neuen Düften, findet jedoch zunächst keine. Später jedoch läuft er fasziniert von einem ihm völlig unbekannten, atemberaubenden Duft, den er unbedingt erfassen muss, durch die Straßen, bis er schließlich den Ursprung des Duftes erreicht: ein junges Mädchen. Er traut seiner Nase das erste Mal in seinem Leben nicht, weil er nicht glauben kann, dass solch ein Geruch von einem Menschen ausgehen kann, denn diese stinken für gewöhnlich. In der Absicht, diesen einen Geruch für immer zu bewahren, bringt er das Mädchen um. Doch er muss verzweifelt feststellen, dass er keine Möglichkeit hat, den Duft des Mädchens aufzunehmen, außer in seinem Gedächtnis, denn er verflüchtigt sich mit ihrem Tod. Er erkennt, dass er lernen muss, einen Geruch für immer aufzubewahren, und so wird er sich von diesem Moment an sein restliches Leben lang nach diesem Geruch sehnen und eine Möglichkeit suchen, ihn zu konservieren. Diese Gier ist so stark, dass sie ihn zum Überleben zwingt.
Baldini kauft dem Gerber Grimal seinen neuen Lehrling ab, da Grenouille Armor und Psyche nachmacht. Grenouille lernt viele Verfahren und Techniken kennen, die ihm beim Herstellen von Düften helfen. Doch als er in dem Glauben, er wisse nun, wie man Düfte konserviert, auch versucht, den Duft von Dingen wie Eisen oder Glas einzufangen, versagt die ihm bekannte Technik der Destillation. Diese Erfahrung trifft ihn sehr hart, er zieht sich zurück und erkrankt an den Pocken, auch Blattern genannt. Da ihm jetzt die einzige Möglichkeit genommen scheint seine Düfte zu konservieren macht das Leben für ihn keinen Sinn mehr. Der beste Arzt von Paris hat ihn schon für verloren erklärt, aber als Grenouille auf dem Sterbebett liegend erfährt, dass er in Grasse noch andere Duftgewinnungsverfahren als das Destillieren erlernen könne, wird er binnen kurzer Zeit wieder gesund und reist, als ihm Baldini im Frühjahr 1756 einen Gesellenbrief gibt, in Richtung der Hauptstadt der Duftkreationen, von dem Gedanken besessen, die ihm liebsten Düfte zu konservieren und für die Ewigkeit festzuhalten.
Gesellenzeit, Zwischenstopp
Nach Erhalt des Gesellenbriefes verlässt Grenouille Paris. Je weiter Grenouille aufs Land hinaus kommt, desto mehr ekelt ihn der Menschengeruch an. Schließlich findet er Unterschlupf auf einem Vulkanberg, dem Plomb du Cantal, in einer Höhle, wo ihm der Menschengeruch am entferntesten scheint. Sieben Jahre vegetiert er an diesem Ort und berauscht sich an den Düften, die er fest in seinem inneren „Palast der Düfte“ verschlossen hat. Dabei genießt er auch die Machtposition, die er in diesen Fantasien - anders als im realen Leben - innehat. Er schwingt sich in die höchste aller möglichen Machtpositionen auf - in die Gottes. „Und der Große Grenouille sah, dass es gut war.“ Eines Tages erwacht er aus einem Albtraum, in dem er sich selbst in seinem Duft ersticken sieht. Er erkennt, dass er keinen Eigengeruch hat und wird fast wahnsinnig bei dieser Vorstellung. Er versteht warum er für die meisten Menschen unsichtbar ist und will das ändern. So macht er sich noch am selben Tag auf den Weg in bewohntes Gebiet.
Als er eine Stadt erreicht, behauptet er, sieben Jahre von Räubern in einem Erdloch als Gefangener gehalten worden zu sein. Der Forscher Marquis de la Taillade-Espinasse diagnostiziert eine „Erdgasvergiftung“ und will seine „Fluidum-Letale-Theorie“, wonach die Erde schädliche Gase ausstoße, welche alles Lebende schädigen würden, an Grenouille beweisen, da dieser in der Höhle mehrere Jahre völlig vom schädigenden Element Erde umschlossen war. Er macht mit Grenouille eine „Revitalisierungskur“. Dieser täuscht einen Ohnmachtsanfall vor, der angeblich vom Parfüm des Marquis ausgelöst wurde. Der „erdnahe“ Veilchenduft sei schädlich für ihn, behauptet Grenouille. Daraufhin soll er ein besseres Parfüm mischen, was ihm erlaubt, mit primitiven Mitteln wie altem Käse und Katzenkot auch für sich einen gewöhnlichen Menschenduft zu imitieren. Bald stellt er fest, dass dieses Parfüm ihm zu Akzeptanz in der Gesellschaft verhilft. Er erkennt damit die Manipulierbarkeit der Menschen. Aber er will nicht nur beachtet werden, er will Macht über die Menschen haben. Grenouille will nur den einen Duft. Der Marquis de la Taillade-Espinasse geht wie alle, die die Bekanntschaft mit Grenouille gemacht haben, kurze Zeit darauf kläglich zu Grunde.
Lehrzeit in Grasse und die Mädchenmorde
Im dritten Teil des Romans macht er sich auf den Weg nach Grasse, seinem eigentlichen Ziel. Bei Madame Arnulfi und ihrem Gesellen lernt er neue Verfahren der Duftgewinnung kennen, die Enfleurage und Mazeration. Bei seinem ersten Spaziergang durch die Stadt spürt er den Geruch eines wunderbar duftenden Mädchens namens Laure, ähnlich dem, das er in Paris ermordet hatte. Da er zudem riecht, dass das Mädchen noch am Anfang ihrer Entwicklung zur Frau steht, nimmt er sich vor, wiederzukommen, wenn Laure „gereift“ ist und ihr Duft sich vervollkommnet hat.
Nach einiger Zeit gibt es Aufregung in der Stadt. Ein Frauenmörder treibt sein Unwesen. Er mordet sogar in den Häusern und hinterlässt die Opfer nackt und mit geschorenen Köpfen. Die Mädchen sind alle von „exquisiter Schönheit“. Nach 24 Morden tritt für einige Zeit Ruhe ein. Antoine Richis, ein reicher Kaufmann, durchschaut das System der Morde und erkennt, dass seine hübsche Tochter Laure die Nächste sein wird. Er flieht mit Laure, aber Grenouille, der Mörder, nimmt die Witterung auf. Schließlich bringt er Laure in einem Gasthof um und reißt ihren Geruch, wie zuvor die Düfte der anderen Mädchen, mit seinen neu erlernten Mitteln an sich.
Das Gerichtsverfahren, sein Ende
Grenouille kann aufgrund von Zeugenaussagen und den Spuren der Morde in der Parfümeurswerkstatt identifiziert werden. Als Motiv gibt er an, die Mädchen „gebraucht“ zu haben, mehr bringt man auch durch Folter nicht aus ihm heraus. Am 15. April 1766 wird Grenouille zum Tode verurteilt. Am Hinrichtungstag, dem 17. April 1766, warten Zehntausende gespannt auf das Spektakel. Doch als Grenouille auftritt, wird er plötzlich von allen geliebt und verehrt, vergessen ist der vorherige Tag, an dem die Leute seinen Tod sehen wollten. Der Grund dafür ist das aus den Frauendüften hergestellte Parfüm, welches ihn wie eine göttliche Aura umgibt. Doch wird er nicht nur geliebt wie Gott, seine Göttlichkeit kommt auch in der Macht zum Ausdruck, die er über die Menschen hat: Die 10.000 Anwesenden, die beim Tod des gehassten Mädchenmörders anwesend sein wollten, feiern – berauscht vom Duft des göttlichen Parfums – eine ausschweifende Sex-Orgie. Da sich alle Anwesenden an diesem Spektakel beteiligen, gibt es niemanden, der sich dieses Tages erinnern möchte. Grenouille wird begnadigt und Antoine Richis, der Vater von Laure, will Grenouille als seinen Sohn adoptieren, da er den Geruch Laures an Grenouille bemerkt und ihn für Laures Bruder hält. Anstelle von Grenouille wird Dominique Druot, der Ehemann und ehemaliger Geselle der Madame Arnulfi, verhaftet und hingerichtet, da in seinem Haus Kleidung und Haare der vielen Opfer gefunden wurden.
Grenouille braut sich also einen Duft zusammen und glaubt sich damit von seiner Kleinheit, von der Lächerlichkeit seiner winzigen Existenz befreien zu können. Er verändert sein „Äußeres“ und glaubt damit geliebt werden zu können, was sich als fataler Irrtum herrausstellt, er beschließt, nach Paris zurückzukehren. Er erkennt, dass ihm nur in Hass und Ekel Genugtuung widerfährt. In Paris nähert sich Grenouille einer Gruppe von Bettlern, Mördern und Ausgestoßenen, die am Fischmarkt neben dem Cimetieres des Innocents, am Ort seiner Geburt, vor einem Lagerfeuer sitzen. Er kann sich ihnen aufgrund seines nicht vorhandenen Eigengeruchs unauffällig nähern und sie akzeptieren ihn. Nachdem er „das Parfüm“ beabsichtigt überdosiert aufgetragen hat, ist dessen Wirkung auf die Anwesenden so überwältigend, dass sie ihn für einen Engel halten, jeder ein Stück von ihm besitzen will und sie ihn in einem Rauschzustand schließlich zerreißen und essen.
Michael Corleone:
Die Figur des Michael Corleone wird, wie die anderen Figuren auch, in „Der Pate I“ eingeführt. Michael Corleone taucht in seiner Marineuniform und mit seiner Freundin Kay Adams auf der Hochzeit seiner Schwester Conny auf. Auffällig ist dabei, dass sich Michael und Kay allein an einen im Abseits stehenden Tisch setzen, ohne vorher auf die Familienmitglieder oder die Hochzeitsgäste zu zugehen. Michael nimmt also nicht an der Feier und damit an dem „Tanz“ der Hochzeitsgesellschaft (Mafiamilieu) teil. Seine Familienmitglieder (Stiefbruder Tom Hagen und Bruder Fredo Corleone) müssen zu ihm an seinen Tisch kommen oder ihn, wie sein Vater Don Vito Corleone es tun musste, zu sich zitieren, um ihn zu sprechen. Michaels Distanz zu dem Milieu aus dem er stammt, zeigt sich auch darin, dass Kay als Außenstehende mehr Interesse an den Gästen und der Familie zeigt als er selbst. Unmissverständlich deutlich wird Michaels Haltung gegenüber seiner Familie, als er zu Kate in Bezug auf die Geschichte um Johnny Fontane sagte: „So ist meine Familie Kate, so bin ich nicht!“
Nach der Hochzeitsfeier sieht der Zuschauer Michael Corleone, der sich immerhin am Ende des Films und in den anderen beiden Teilen von „Der Pate“ zur wichtigsten Figur entwickelt, für etwa 30 Minuten nicht. Michael taucht regelrecht ab und ist für seine Familie nicht zu erreichen. Er taucht erst wieder auf, als er aus der Zeitung (!) von dem Attentat auf seinen Vater erfährt. Sein ältester Bruder Santino (in dieser Situation Stellvertreter des Don) und sein Stiefbruder Tom Hagen (Consigliori) halten Michael auch während einer Krisensitzung, wie es der Don immer wünscht, aus dem Familiengeschäft raus.
Michael wird jedoch in das Familiengeschäft hineingezogen, als er seinen Vater im Krankenhaus besucht und einen erneuten Anschlag auf dessen Leben verhindert. Als er erfährt, dass sich die Kontrahenten seines Vaters mit ihm treffen wollen, um die Lage zu besprechen, beschließt er, “den Türken” und seinen Begleiter (ein New Yorker Polizeioffizier) zu ermorden; was dann auch geschieht.
Die Corleone-Familie schickt Michael daraufhin für eine längere Zeit (nicht genauer definiert, jedoch mindestens ein Jahr) in ein Versteck auf Sizilien.Dort versucht Michael etwas über Sizilien und den Geburtsort seines Vaters (das Dorf Corleone) zu erfahren. Auf dem Weg nach Corleone lernt er Apolonia kennen, eine junge Sizilianerin, die er auch heiratet.
Michael und Apolonia verbringen eine kurze unbeschwerte Zeit auf Sizilien, bis Michael vom gewaltsamen Tot seines ältesten Bruders erfährt.
Trotz seiner erhöhten Wachsamkeit wird Michael auf brutale Weise wieder mit dem Familiengeschäft konfrontiert. Er muss mit ansehen, wie seine Ehefrau durch eine Autobombe stirbt, die eigentlich ihm galt.
Der Zuschauer sieht Michael nach dieser Szene erst dann wieder, als er seine Freundin Kay aufsucht, um ihr einen Heiratsantrag zu machen und um ihr mitzuteilen, dass er schon mindestens ein Jahr für seinen Vater arbeitet.
An dieser Stelle wirkt Michael schon sehr verändert. Er trägt gesetzte Kleidung und wirkt sehr ernst und abgeklärt.
Von nun an begleitet der Zuschauer Michaels Wandlung zum kühl kalkulierenden und brutalen Machtmenschen.
Der Anfangs freiheitsliebende, freundliche und am Familiengeschäft desinteressierte Michael passt sich nun immer mehr dem System der Mafia an.
Er macht sich auf fast freudianische Weise dieses System so sehr zu eigen, dass er weiter geht, als sein Vater oder die Dons der anderen Familien; er wird zum Inbegriff des Mafiabosses. Michael versucht durch geschicktes taktieren im Verborgenen seine Familie aus ihrer defensiven Position, in die sie nach dem Krieg mit den anderen Familien gedrängt wurde, herauszumanövrieren. Er geht dabei neue Wege, die selbst dem engsten Führungskreis seiner Familie verborgen bleiben. Er traut augenscheinlich keinem Menschen, außer seinem Vater, sodass niemand wissen kann, welcher Schritt als nächstes folgt. Man spürt an dieser Stelle ganz deutlich, wieso das Symbol der Marionettenstrippen für diesen Film gewählt wurde. Die Fäden werden gezogen, ohne dass die Beteiligten merken, wie dies geschieht; sie werden wie Marionetten bewegt.
Durch dieses verborgene Taktieren und seine Abschottung gegenüber Anderen erfährt Michael ein solches Maß an Entfremdung, dass er nicht nur von seinen Feinden, sondern auch von seinen Gefolgsleuten und seiner Familie gefürchtet und oft sogar gehasst wird (Bsp.: Conny und später Kay).
Der neue Michael Corleone ist hartherzig, streng, brutal, falsch und kompromisslos.
Michaels Wandlung wird in den letzten Minuten aus “Der Pate I” auf eine besonders eindrucksvolle Weise deutlich.
Er steht Pate bei der Taufe seines Neffen und schwört stellvertretend für das zu taufende Kind dem Teufel und all seinen Werken (das Böse) ab. Parallel zur Taufe sieht man jedoch, wie Michaels Pläne von seinen Vasallen umgesetzt werden; man sieht mehrere regelrechte Hinrichtungen seiner Feinde. An dieser Stelle wird deutlich, dass Michael sich nicht nur aus dem klassischen „Familiengeschäft“ zurückziehen und nach Las Vegas ziehen will, sondern, dass er die absolute Macht im Mafiamilieu anstrebt.
Unmittelbar nach der Taufe des Kindes, die man auch als ein Symbol für Michaels Taufe zum Mafiaboss und damit als Inkarnation einer neuen Persönlichkeit sehen kann, lässt Michael konsequenterweise sogar seinen Schwager (den Vater des Kindes) wegen seiner Beteiligung am Mord an seinem Bruder Santino hinrichten.
Im 2. Teil wird Michaels Dilemma klarer. Er versucht die Geschäfte der Familie zu legalisieren und verspricht seiner Frau, dass er in spätestens 5 Jahren legale Geschäfte macht. Kay hält es nicht mehr mit ihm aus und verlässt ihn nachdem sie sein Kind abgetrieben hat, denn sie weiß es ist der einzige Weg um von ihm loszukommen. “Du kannst mir jetzt nicht mehr vergeben. Es gibt für dich keinen anderen Weg, den du bist Sizilianer und es geht schon zu lange so, seit zweitausend Jahren...”
Damit trifft Kay Michaels Lage auf den Punkt. Michael kann weder Kay ihre Scheidung und die Abtreibung ihres dritten Kindes, noch seinem Bruder Fredo den Verrat an der Familie verzeihen. Er muss sich dazu überwinden Kay zu verstoßen und ihr die Kinder zu entziehen und sogar seinen eigenen Bruder hinrichten zu lassen.
Michael muss zusehen wie die Familie in sich zusammenfällt und er aus den illegalen Geschäften nicht hinauskommt.
Im dritten Teil glaubt ein alter sanfter Michael Corleone aus dem Mafiageschäft draußen zu sein, doch sie ziehen ihn wieder hinein. Er muss eingestehen dass seine jahrelangen Bemühungen seine Familie zu beschützen und seine Geschäfte zu legalisieren vergebens waren. Er ist einsam und von Gewissenskonflikten geplagt. Während sein Vater von allen Geliebt wurde wird Michael von allen gefürchtet. Selbst Kay meint als kleine Gangster Boss habe sie weniger Angst vor ihm gehabt als jetzt.
Selbst als er glaubt wenigstens seine Kinder aus dem Geschäft herausgeholt zu haben, muss er mit ansehen, wie sein Traum von einer vom Geschäft befreiten Familie scheitert. Wie seine sizilianische Frau Apollonia, stirbt auch Michaels Tochter vor seinen Augen bei einem Anschlag, der eigentlich ihm galt.
Diese Szene ist für mich die emotionalste aus der Pate-Trilogie. Michael schreit auf den Stufen des Opernhauses seine Verzweiflung raus und Kay erkennt in diesem Moment das Dilemma ihres Ex- Mannes.
Dieser vermeintlich mächtige Mann, der die Fäden zieht, ist lediglich eine Figur in einem Spiel um Macht, dass er sich nicht ausgesucht hat und aus dem er sich nicht befreien kann.
Aus einem ehemals freundlichen und fröhlichen jungen Mann, der es als einziger wagte sich gegen seinen Vater und dessen Lebensstil aufzulehnen wird ein verbitterter alter, einsamer Mann der alles verliert was in seinem Leben je Bedeutung hatte.
Die Uhrwerk Orange
Der Schüler Alex ist die Hauptfigur in Stanley Kubricks skurrilem Meisterwerk „A Clock Orange“. Alex lebt mit seinen Eltern in einem trostlosen und etwas heruntergekommenen Arbeiterviertel. Seine Lebensverhältnisse sind aber keineswegs schwierig. Die Eltern scheinen keine finanziellen Schwierigkeiten zu haben und die Wohnung, in der sie und Alex Leben, wirkt zwar eng aber gepflegt.Der Alltag ist für Alex und seine „P und Ms“ (Papa und Mama) monoton und langweilig. Nacht für Nacht versuchen Alex und seine Droogs (seine Freunde) dieser Monotonie zu entfliehen. Sie ziehen auf der Suche nach Horrorshow durch die Stadt und zelebrieren Gewaltorgien; sie rauben, prügeln und vergewaltigen. Alex unterscheidet sich jedoch von seinen Droogs. Er versucht seine Gewaltexzesse möglichst ästhetisch zu inszenieren, Alex singt, tanzt und dichtet während seiner Schlägereien, Vergewaltigungen und Morde. Neben seinen Gewalttaten zählen für Alex nur seine Schlange, Geld und die Musik Ludwig van Beethovens.
Innerhalb seiner Clique ist Alex der Chef und er verteidigt diese Position mit blanker Gewalt. Alex Leben ändert sich, als ein nächtlicher Überfall außer Kontrolle gerät und Alex dabei eine Frau tötet. Seine Droogs nutzen die Gelegenheit, um sich an ihm für die erfahrene Gewalt und Unterdrückung zu rächen. Sie schlagen den flüchtenden Alex mit einer Flasche ins Gesicht. Der verletzte Alex kann nicht vor der anrückenden Polizei fliehen und wird gefasst.
Im Gefängnis erweist sich Alex als Opportunist. Er verhält sich gehorsam gegenüber den Wärtern und schmeichelt sich erfolgreich beim Gefängnispfarrer ein. Sein Ziel ist es an einem Resozialisierungsprogramm teilzunehmen, um vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden.
Bei dieser Maßnahme handelt es sich um ein Regierungsprojekt, in dem Versucht wird, Gewalttäter durch Konditionierung zu gewaltlosen Individuen umzupolen. Aus der Haft entlassen, versucht Alex wieder in seine gewohnte Umgebung zurückzukehren. Dabei scheitert er auf ganzer Linie. Seine Eltern können und wollen ihn nicht mehr bei sich aufnehmen, seine Opfer rächen sich an ihm und seine Droogs, die mittlerweile Polizisten sind, foltern ihn fast zu Tode. Wehren kann sich Alex gegen diese Drangsalierungen nicht, da er infolge des Programms schon beim Gedanken an Gewaltanwendung von schmerzen und Übelkeit übermannt wird. In dieser Ausweglosen Situation wird Alex auch noch zum Spielball in einem Kampf zwischen Regierung und Opposition. In diesem Spiel wird Alex schwer verletzt und fast getötet.
Am Ende des Films wird noch einmal deutlich, dass Alex ein Opportunist ist. Als ein Minister ihm anbietet die Konditionierung rückgängig machen zu lassen und Alex einen gutbezahlten Job zu besorgen, geht Alex bereitwillig auf das Angebot ein. Ihm sind Fragen der Gerechtigkeit und Freiheit egal. Alles was für ihn zählt ist Geld, die Befriedigung seiner Bedürfnisse („das alte Rein- Raus- Spiel und Horrorshow) und natürlich die Musik Ludwig van Beethovens.
Abschließend kann man Alex als ein Produkt seiner Umgebung beschreiben. Wie viele andere Menschen ist Alex vor allem an Müßiggang und Lustbefriedigung orientiert. Aus diesen Wesenszügen entwickelt sich in einer von Gewalt und Hierarchie geprägten Umwelt Alex gewalttätiger Charakter.
6.) Gemeinsamkeiten/Unterschiede der Hauptpersonen
Jean- Baptiste Grenouille, Michael Corleone und Alex haben auf jeden Fall etwas gemeinsam: Das Kriminelle. Ihre Motive sind jedoch vollkommen unterschiedlich. Während Jean- Baptiste nach dem Ultimativen Duft strebt und dafür jede Grenze überschreitet, teilweise weil ihm das emphatische Vermögen fehlt (was auch eine der Eigenschaften Alex ist), andererseits weil er erreichen will was er so dringend begehrt, wird Michael aufgrund seiner Lebenssituation in die kriminelle Welt, die er von Anfang an verabscheut immer wieder hineingezogen. Alex hingegen macht es aus purer Langeweile, weil seine Welt ihm nichts anderes bieten kann.
Grenouille- Michael
Sie sind beide kriminell und letztendlich einsam. Jean- Baptiste weil er aufgrund seiner Geruchlosigkeit für Menschen eine Art Unsichtbarkeit hat und Michael Corleone weil er seine Familie allmählich verliert, da sie ihn entweder hintergehen oder sich vor ihm fürchten. Grenouille allerdings tötet aus Egoismus, während Michael sein legales Leben für die Geschäfte der Familie aufgeben muss und die Arbeiten eines Mafiaoberhauptes übernimmt, die er so sehr verachtet. Am Ende müssen aber beide Einsehen dass ihr Bemühen umsonst war.
Grenouille – Alex
Auch hier besteht die Hauptgemeinsamkeit im kriminellen Treiben der Charaktere. Auch Alex Motiv könnte Egoismus heißen, obwohl ich eher zu Zerstörungswut und Sinnfindung neige. Im Gegensatz zu Grenouille hat Alex kein Ziel das es zu erreich gilt. Während Grenouille seiner Linie jedoch treu bleibt und auch während der Folter nichts verrät, entwickelt Alex sich zum Opportunisten und tut alles was man von ihm will um aus dem Gefängnis hinauszukommen. Am Ende jedoch erlangen beide Charaktere ihre Freiheit zurück. Alex wird wieder der alte während Grenouille sich für den Freitod entscheidet.
Grenouille- Siddhartha:
Auf den ersten Blick scheinen diese zwei Charaktere überhaupt keine Gemeinsamkeiten zu haben. Doch beide haben ein Ziel vor Augen dass sie verfolgen. Beide gehen durch verschiedene Stufen und lassen sich von ihrem Ziel ablenken. Sei es mit Geld und einer Frau oder durch die reine Duftlosigkeit und Isolation.
Michael- Alex
Abgesehen von ihrer kriminellen Natur, die sich bei Michael Corleone durch kalte Berechnung und Strategisches Genie auszeichnet, während es bei Alex rüde Brutalität ist und ihrer skrupellosen Natur haben diese Charaktere überhaupt nichts gemeinsam. Während Michael alles für seine Familie tut, die er letztendlich verliert, handelt Alex aus egoistischen Gründen. Das bedeutet allerdings auch das Alex frei ist, auch wenn er das mit Brutalität unter Beweis stellt, während Michael vom Moment des Anschlages auf seinen Vater an ständig Sachen macht die er nicht machen möchte, bis er paranoid und skrupellos wird.
Michael- Siddhartha:
Zwischen Michael und Siddhartha gibt es einen sehr großen Unterschied. Siddhartha sucht nach der Erkenntnis ähnlich wie Faust und glaubt am Ende diese gefunden zu haben. Michael hingegen verliert immer mehr Menschlichkeit und Familie und stirbt auch einsam.
Alex- Siddhartha:
Auch diese beiden haben nicht viel gemeinsam, abgesehen von der Tatsache, dass sie die einzigen zwei sind die erreichen was sie wollen.
Alle vier Charaktere leben eine sehr lange Zeit oder ihr Leben lang in Einsamkeit und Isolation. Sie sind Außenseiter.
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"Who in their right mind could possibly deny the twentieth century was entirely mine?... All of it... all... mine." ~ Devil's Advocate
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