Foren Suche

  • Thema von alex im Forum Deutsch

    Der Literaturbetrieb in Deutschland und Österreich nach 1945:
    Der Literaturbetrieb umfasst die Bereiche der Herstellung, Verbreitung und der Aufnahme von Literatur, dessweiteren aber auch Buchmessen, Autorenlesungen, Literaturkritik, Präsenz in Zeitschriften, Funk und Fernsehen. (der Markt auf dem sich der Autor und sein Werk bewegen und zu bewähren haben).
    Situation der Autoren:
    Bis auf wenige Erfolgsautoren finanzielle Probleme und Probleme mit der sozialen Absicherung (Krankenversicherung, Pensionsversicherung) Die meisten Schriftsteller sind die allein von der Literaturproduktion leben können. Sie müssen auch noch im Bereich der Massenmedien (Artikel, Reportagen, Kommentaren...) arbeiten. Zudem ist die Verlagssuche schwer da sie renommierte Autoren bevorzugen. Zudem muss dann noch das Autorenhonorar ausgehandelt werden für Erfolgsautoren meist etwa 10%.
    Literaturzeitschriften wie Alfred Kolleritschs manuskripte bieten Autoren Publikationsmöglichkeiten und so können auch Verlage auf sie aufmerksam werden.
    Eine weitere Einnahmequelle sind Literaturpreise und –Stipendien.
    Die Verkaufszahlen österreichischer Literatur sind sehr gering von einigen wenigen ausnahmen wie Michael Köhlmeier, oder Schlafes Bruder von Robert Schneider.
    Der weltgrößte Markt ist die jährlich stattfindende Frankfurter Buchmesse. Ein Buch ist dann gut wenn es sich gut verkauft: Verlage sind in erster Linie Wirtschaftsunternehmen.
    Bestseller: werden nach einem knallharten Marketingkonzept gemacht. Hohe Auflage verbunden mit teuren Werbekampagnen, Präsentation in den Medien Rabatte für Buchhändler extra Schaufenster in Buchläden….
    Der Lesekonsum in Deutschland Österreich ist zwar in den letzten 25 Jahren stabil geblieben – negativ da: steigendes Bildungsniveau, viel mehr Freizeit; Fernsehen und Computer / Internet = Lieblingsbeschäftigung; Zudem ist die Anzahl der Bildungsleser zurückgegangen die Anzahl der Zweckleser oder Unterhaltungsleser gestiegen.


    Nachkriegsliteratur bezeichnet die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und unter dem Eindruck des Krieges und des Nationalsozialismus´ entstandene Literatur. Die deutschsprachige Nachkriegsliteratur dürfte auf die Zeit von 1945 bis zur Auflösung der Gruppe 47 im Jahre 1967 datiert werden.

    Historisch:
    Die Alliierten streben nach Kriegsende die politische Umerziehung der Deutschen an; es werden bei den Nürnberger-Kriegsverbrecher-Prozessen führende Nationalsozialisten verurteilt. Da Westdeutschland im "Kalten Krieg" als wichtiger Vorposten gegen den kommunistischen Block gebraucht wird, enden diese Bestrebungen relativ bald. Aus diesem Grund fördern die USA den wirtschaftlichen Wiederaufbau Westdeutschlands ("Marshallplan": Kredite), auch auf Reparationen wird verzichtet. Der Wiederaufbau gelingt auch: 1950 erreicht die industrielle Produktion in der BRD den Vorkriegsstand, 1960 ist sie schon doppelt so hoch. Das deutsche "Wirtschaftswunder" beginnt.
    Die Spaltung Deutschlands in BRD und DDR wird mit der Währungsreform im Westen (1948) und die Gründung der BRD und der DDR (1949) perfekt.
    Die "Entnazifizierung" wird nach anfänglichem Elan bald nur mehr halbherzig betrieben, viele ehemalige Nationalsozialisten bleiben ungestraft. Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit wird verdrängt, außer in Intellektuellenkreisen nicht statt.
    Bis Mai 1949 kann nicht einfach publiziert und veranstaltet werden: Die Alliierten vergeben Lizenzen für Zeitungen, Zeitschriften und Bücher bzw. für kulturelle Ereignisse (Theater, Konzerte) und zensieren auch.
    Stunde Null:
    Das Jahr 1945 stellt nicht – wie immer wieder behauptet wird – einen radikalen Neubeginn in der Literatur dar, denn viele Autoren bzw. ihre Strömungen und ästhetischen Positionen prägen das Bild der Literatur, die bereits in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus Einfluss hatten. Die meisten dieser Autoren (z.B. Agnes Miegel, Hans Grimm) publizieren bald nach 1945 wieder so, als ob nichts geschehen wäre.
    Besonders junge Autoren wie z.B. die der "Gruppe 47" (Alfred Andersch, Hans Werner Richter ...) sind enttäuscht, da sich ihrer Meinung nach nicht viel verändert hat. Sie wollen einen radikalen Neubeginn, der so aber nicht stattfindet. Im Gegenteil: Autoren, die bereits vor 1933 publizierten (Hans Carossa, Georg Britting, Stefan Andres, Werner Bergengruen, Ernst Wiechert …) schreiben besinnliche Literatur, die eine heile Welt vorspiegelt.

    Gruppe 47:
    Die "Gruppe 47", von Hans Werner Richter gegründet, ist anfangs nur eine lose Vereinigung von Schriftstellern, die sich – ohne festes Programm – gegen die Abstraktion in der Literatur und gegen Pathos und Innerlichkeit wenden. Unpolitisch im Sinne von Parteien und Systemen. Sie veranstaltet Sitzungen, in denen Schriftsteller ihre Texte vorlesen. Wird der vorlesende Autor akzeptiert, ist er Mitglied der Gruppe.
    Die Literatur der "Gruppe 47" will den Einzelnen verändern, so soll jeder z. B. eigenverantwortlich seine Rolle im Nationalsozialismus überdenken. Die "Gruppe 47" wird im Literaturbetrieb bald sehr einflussreich: Wichtige Verleger, Kritiker und Lektoren nehmen an ihren Sitzungen teil, die Gruppe zählt Schriftsteller wie Heinrich Böll, Ingeborg Bachmann, Günter Grass und Martin Walser zu ihren Mitgliedern. Sie wird aber auch als "demagogischer Clan" und als unpolitischer Vertreter des "Establishment" kritisiert. 1967 verkündet Hans Werner Richter offiziell das Ende der "Gruppe 47".

    Trümmerliteratur: auch Heimkehrerliteratur.
    Die Autoren der Trümmerliteratur waren zum Großteil junge Männer, die nach dem Krieg in Gefangenenlagern festgehalten wurden oder in die Heimat zurückgekehrt sind. Die meisten Autoren dieser jungen Generation standen am Anfang ihres literarischen Schaffens und setzten nicht die Tradition der Nationalsozialistischen Literatur, der Literatur der Inneren Emigration oder der Exilliteratur fort.
    Ausländische Bezugspunkte und Vorbilder waren die amerikanischen Short Stories und deren knapper, einfacher und unreflektierter Stil. Besonders die Werke Ernest Hemingways, John Steinbecks und William Faulkners sind hier zu nennen. Als weitere ideologisch einflussreiche Autoren, zum Teil aus dem Spektrum des Existentialismus.
    Die Trümmerliteratur endete, als Deutschland zunehmend wohlhabender wurde, die Städte aufgebaut wurden und die Schrecken des Krieges in den Hintergrund rückten.
    Die Trümmerliteraten klagten eine radikal neue Literatur ein. Sie versuchten ausdrücklich, sich inhaltlich und formal von den vorhergehenden Strömungen abzuheben. Ein magischer Realismus wurde gefordert. Inhaltlich beschäftigte sich die Trümmerliteratur mit gewollt kargen und direkten Beobachtungen des dem notvollen Lebens in den Ruinenstädten, in Flüchtlingslagern und dem Schicksal Isolierter und Herumirrender, die sowohl vor den Trümmern ihrer Heimat und ihres Besitzes, als auch vor den Trümmern ihrer Wertevorstellungen stehen und damit umgehen müssen. Die Heimkehrer-Thematik der aus dem Krieg oder den Gefangenenlagern Heimkehrenden, die sich plötzlich in einer Welt wieder finden, die keinen Platz mehr für sie hat, sprach viele Menschen der Zeit an. Ebenso stand die Frage nach der Schuld und Kollektivschuld an Krieg und Holocaust im Vordergrund
    Heinrich Böll, Wolfdietrich Schnurre und Wolfgang Borchert erteilen einer pathetischen und symbolüberfrachteten Sprache eine Absage. Sie schreiben von schrecklichen Kriegserfahrungen, den zerbombten deutschen Städten, von der Zeit des Nationalsozialismus, von Gefangenschaft, von der Wirklichkeit einer zerstörten Welt. Die Sprache ihrer Literatur ist einfach, alltagsnah, ohne Schnörkel.

    Die Literatur der Arbeitswelt
    Mit Literatur der Arbeitswelt wird Literatur der 1960er und 70er Jahre der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet, in der Arbeits- und Sozialprobleme des kapitalistischen Systems stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden sollten
    1962 gründen die Schriftsteller Max von der Grün und Fritz Hüser die "Dortmunder Gruppe 61", als deren Ziel sie die Darstellung der industriellen Arbeitswelt und ihre sozialen Folgen sehen.
    Die Romane von Max von der Grün und Bruno Gluchowski trugen dazu bei, die Widersprüchlichkeit des kapitalistischen Systems zu offenbaren und mit dem Bild einer klassenindifferenten Wohlstandsgesellschaft zu brechen. 1969 wird der "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt" gegründet. Günter Wallraff, Mitglied des Werkkreises, setzt Beispiele der Reportage- und Dokumentarliteratur.



  • NaturalismusDatum04.06.2009 12:17
    Thema von alex im Forum Deutsch

    Naturalismus 1880-1900:
    Während im Realismus das Negative ästhetisch aufgehoben und zugunsten einer höheren, idealen Idee ausgeklammert wird, zielt der Naturalismus darauf ab, genau dieses Negative detailliert wiederzugeben. Abwendung von allen Konventionen um zur rücksichtslosen Wahrheit zu kommen. Der Naturalismus ist fotographisch und die Eigene Meinung tritt in den Hintergrund.

    Naturalisten nenne sich auch: Modernen, Jüngstdeutsche
    Sie wenden sich gegen die Schriftsteller der Gründerzeit und verachten das Wirtschaftswunder der Bismarck-Ära, welches das Großbürgertum vermögend macht aber das Proletariat verarmen lässt. Sie kämpfen zudem gegen die kleinbürgerlichen, engstirnigen Menschen und die verlogene öffentliche Moral.

    Soziale Frage:
    Basis ist die industrielle Revolution. Sie wird seit der Wirtschaftskrise in den 70ern immer brennender  Verstädterung  Armut: Arbeiter am Existenzminimum. Städte sind dadurch gekennzeichnet, dass Prunkvillenvierteln gleich und Arbeiterkasernen nebeneinander liegen. Dies führt zur Bildung von Arbeitervereinen aber auch dazu, dass junge Literaten in die Städte zu sehen um die Situation am eigenen Leib zu erfahren.
    Rebellion der Literatur
    Im Gegensatz zu den Realisten beschäftigen sie sich mit den Schattenseiten der menschlichen Existenz (Armut, Verwahrlosung, Kinderelend, unglückliche Ehen, Ehebruch, Situation unehelicher Kinder, Ausbeutung der Arbeiter, Alkoholismus, Brutalität, Verbrechen). Viele Gegner: „Asphaltliteratur“, „Rinnsteinkunst“, „Affentheater“.
    Sie wollen eine Veränderung der sozialen Zustände erzielen indem sie alles Transzendente ablehnen und Situationen objektiv Wiedergeben und so die Bürgerlichen wachrütteln.
    Einige wichtige Vertreter: Julius Hart, Gerhart Hauptmann Arno Holz und Hermann Bahr.

    In Deutschland schaffte der Naturalismus erst später als in den übrigen europäischen Ländern seinen Durchbruch. Deswegen greifen die jungen Literaten auch auf Vorbilder aus dem Ausland zurück. Z.B. Emilie Zola:
    Großen Einfluss auf ihn und die deutschen Literaten hat unter anderem Charles Darwin (auslese der Besten)  durch Vererbung, Rasse und soziales Milieu ist das Schicksal des Menschen vorherbestimmt. Denn die Romane sollten auf wissenschaftlichen Grundlagen basieren und nicht durch persönliche Anteilnahme beeinflusst werden.
    Milieutheorie: man ist in sein Milieu hineingeboren und kann daran nicht wirklich etwas verändern.
    Nachhaltige Wirkung übt jedoch auch Henrik Ibsen aus mit seinen Stücken Nora oder ein Puppenheim, Ein Volksfeind und Die Wildente. Mittels analytischer Technik (die eigentliche Handlung/ das Problem liegt vor dem Beginn und wird im Laufe des Spiels enthüllt) schafft er es private und öffentliche Lebenslügen aufzudecken.
    Weiter Vorbilder: Leo Tolstoj, Fjodor Dostojewskij.

    Lyrik:
    Kein Schwerpunkt. Programm lässt sich schwäre als in epischen oder dramatischen Texten verwirklichen.  meist schreiben sie politische Gedichte in der Tradition der Jungdeutschen und Vormärzdichter. Arno Holz versucht eine art Revolution der Lyrik. Für ihn wird Rhythmus wichtiger als der Reim, da der Rhythmus uneliminierbar ist in der Lyrik.
    Epik:
    Arno Holz schrieb gemeinsam mit seinem Freund Johannes Schlaf Papa Hamlet
    Besonders konsequenter Naturalismus findet sich im so genannten „Sekundenstil“. Jedes noch so banale Detail wird festzuhalten, um dem natürlichen Sprechen möglichst nahe zu kommen (Stottern, Stammeln, Dialekt, Ausrufe, unvollständige Sätze, Atempausen, Nebengeräusche …), um dadurch mehr vom Milieu zu zeigen und zu vermitteln.
    Gerhart Hauptmann: Bahnwärter Thiel
    Novellistische Studie: Zwischenstellung des Textes zwischen die Novellentradition des Realismus und den naturalistischen Studien von Holz und Schlaf.
    Bahnwärter Thiel heiratet nach dem Tod seiner ersten Frau erneut; aus der ersten ehe ging ein Sohn hervor; Aus der zweiten Ehe ebenso. Sein erstes Kind wird von Lene seelisch vernachlässigt und körperlich gezüchtigt. Sie lässt ihn auf den Gleisen Spielen und er wird von einem Schnellzug überfahren. In seiner Wut erschlägt er Lene und schneidet dem gemeinsamen Kind die Kehle durch. Anschließend wird er ins Irrenhaus eingeliefert.

    Drama:
    Wichtigster Vorläufer Ludwig Anzengruber. Er leugnet jedoch nicht im Gegensatz zu den Naturalisten den freien Willen der Menschen. Er schildert jedoch auch die Wirklichkeit so genau wie möglich. Hauptfiguren kommen ebenfalls aus den unteren Schichten.
    Soziales Drama: Vor Sonnenaufgang  Theaterskandal
    Neben den sozialen Verhältnissen (Spekulation, Ausbeutung) im Kohlerevier Schlesiens wird auch der moralische Zerfall einer Familie gezeigt (Alkoholismus, Ehebruch..). Der Sozialreformer und Gesundheitsfanatiker kommt zur Familie und kritisiert die Missstände und die moralische Verdorbenheit. Er verliebt sich in Helene die einzige Tochter die sich gegen die Laster wehrt. Als er jedoch die Wahrheit über die Familie erfährt. Verlässt er sie da er Erbschäden fürchtet. Helene nimmt sich das leben. (sie Milieutheorie – kein entrinnen  hoffnungslose Literatur)
    So wird der anfängliche Held nur zum „Verkünder der deterministischen Vererbungstheorie“
    Im Naturalismus weicht die Regieanweisung der genauen Beschreibung der Personen und des Handlungsortes. Der Zuschauer kann vom Äußeren der Figur schon auf ihre Haltung schließen. Auch die naturalistische Sprechweiße dient der Charakterisierung der Person.  milieugetreues Auftreten.

    Abgelöst wird der Naturalismus durch Kunstströmungen wie den Impressionismus, Symbolismus und Expressionismus. Diese bedienen sich dann wieder verfremdender Ausdrucksmittel statt des begrenzten Zugriffs der bloßen Wirklichkeitsabbildung.

  • LiteraturgeschichteDatum25.05.2009 20:24
    Foren-Beitrag von alex im Thema Literaturgeschichte

    Die Aufklärung:
    Das Zeitalter der Aufklärung war eine Epoche der geistigen Entwicklung der westlichen Gesellschaft 18. Jahrhundert, die besonders durch das Bestreben geprägt war, das Denken mit den Mitteln der Vernunft von starren Vorstellungen zu befreien um Platz für neu erlangtes Wissen zu schaffen. (von Frankreich und England ausgehend)

    Motiv der Vernunft: Menschliches Verhalten soll geplant und begründet sein. Der Endzweck ist das vollkommene Glück des Menschen. Die menschliche Vernunft kann durch logische Schlüsse und durch die Erfahrung der Sinne alle Probleme lösen.
    Rationalismus (Frankreich): z.B: Rene Descartes
    Empirismus (England) Thomas Hobbes
    Beide Bewegungen fördern das Entstehen der genauen Naturwissenschaften, die wiederum auf die Aufklärung zurück wirken.
    Das vernünftige Denken soll die Ordnung der Gesellschaft (Tugend und Moral) garantieren.

    Die Aufklärung will eigentlich das Feudal und Ständesystem durch die Vernunft des Denkens ersetzen. Die Bürger wollen die Vorherrschaft des Adels brechen und Gleichheit erlangen. Dementsprechend ist das Ziel der Aufklärung eine Reform der Gesellschaft, doch diese ist ohne die Obrigkeit nicht möglich und man muss Kompromisse eingehen und es entsteht der aufgeklärte Absolutismus (absolutistischer Staat mit Vertrag der Garantiert, dass keine Willkür mehr walkt – Alles für das Volk, nichts durch das Volk).
    Zur Zeit der Aufklärung gibt es ca. 300 absolutistische Territorialstaaten daher auch keinen einheitlichen Staat; der Adel hat den Führungsanspruch und das neu entstandene aufstrebende Bürgertum ist zwar wichtig für Wirtschaft und Bildung hat jedoch keine Rechte. Dieses wird von der Aufklärung angesprochen und trägt diese auch.

    Religion: die rationale Denkweise bringt einen Konflikt mit den Regeln der Kirche. Doch die Meinungen gehen auseinander: von völliger Religionskritik hin zur Unterordnung der Vernunft unter die Lehren der Bibel und Kirche.

    Während des Absolutismus entwickelte sich der Pietismus die Empfindsamkeit.
    Pietismus ist vom Adel beeinflusst und richtet sich gegen die lutherische Orthodoxie.
    Die Empfindsamkeit (erreicht ihren Höhepunkt mit den Leiden des jungen W.) besagt, dass die sinnliche Wahrnehmung die Grundlage für das vernünftige Erkennen ist. Sie ist beeinflusst von den Gedanken Jean-Jacques Rousseaus und der Literatur Englands, die besagt, dass das individuelle Subjekt von Verstand UND Gefühl beeinflusst ist. Sie ist eine höchst moralische Bewegung und unterscheidet daher auch stark zwischen guten und schlechten Gefühlen.
    Gemeinsamkeiten: Selbstreflexion und Sensibilität; Brief und Tagebuchform (Distanz geringer) sind bevorzugt, denn die Literatur will Emotionen wecken.

    Literatur als Instrument:Literatur wird dazu verwendet den bürgerlichen Leser aufzuklären und zur Zeit der Frühaufklärung vor allem auch noch zu erziehen. Dabei geht man mit der Methode von Nutzen und Vergnügen vor. z.B. mittels Fabeln in moralischen Wochenschriften die die Leser unterhalten und gleichzeitig belehren
    Es entsteht Kinder und Jugendliteratur deren Grundzug jedoch die Sexualfeindlichkeit ist und die Vermittlung des Frauenbildes
    Viele Schriftsteller stehen hinter der fiktivern Verfasserfigur des Biedermanns der für die Tugend wirbt und den Adel kritisiert.
    Der Literarische Markt durchlebt 1730/40 einen kompletten Strukturwandel, da das Lesebedürfnis stark wächst. Es bilden sich erstmals Lesegesellschaften und Leihbibliotheken. Verlags- und Buchwesen bilden nun zwei getrennte Einheiten sodass ein ökonomisch interessanter Markt entsteht. Es gibt mehr freie Schriftsteller (müssen immer noch nebenbei Berufe ausüben sind aber weitestgehend unabhängig sofern sich der Staat nicht bedroht fühlt  Selbstzensur) ihr Gehalt wird jedoch doch Raub und Nachdrucke geschmälert (Urheberrecht erst 1835). Mit Anstieg der Anzahl der Bücher steigt auch die Anzahl der Schriftsteller.

    Theater: zwei Formen Wanderbühne und Hoftheater
    17/18 Jh. gab es arme meist verachtete Wanderschauspieler die aus dem Stehgreif agieren und improvisieren. Ihre Sprache ist oft derb und einzige Ziel ist die Unterhaltung des Publikums ist ihr Repertoire erschöpft ziehen sie weiter.
    In einigen deutschen Fürstentümern gibt es jedoch auch ein Hoftheater für den Adel (Programm ist oft nicht im Einklang mit der Aufklärung, gespielt werden französische Stücke und italienische Prunkopern) sie sind dennoch meist staatskonform obwohl auch einige Stücke aufgeführt werden die gegen den Absolutismus gerichtet sind z.B. Emilia Galotti.

    Johann Christoph Gottsched formulierte seine literarischen Theorien in Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen. Er will das Theater für erzieherischen Zwecke nutzen. Sein Vorbild ist das französische Theater Stücke sollen:
     Wahrscheinlich, logisch und nachvollziehbar sein
     Streng nach den Einheiten des aristotelischen Theaters
     Beachtung der Ständeklausel
     Mimesis: Nachahmung der Natur
     Ausbildung der Schauspieler
     Belehrung des Publikums
    Das damalige Publikum bevorzugte jedoch die Lustspiele und nicht die belehrenden Trauerspiel.

    Gotthold Ephraim Lessing (Vertreter der Hochaufklärung) scharfer Kritiker Gottscheds obwohl sie die gleichen Absichten haben. Sein Vorbild war Shakespeare; er will keine moralische Belehrung sondern die Vermittlung von Werten wie Mitleid oder Menschlichkeit usw. Es entsteht ein neuer Menschentyp: er muss Gefühle zeigen können und auch gerührt sein sodass, das Publikum sich mit ihm identifizieren kann. Z.B. Nathan der Weise in dem er sein Humanitätskonzept zeigt.

    Dichter der Spätaufklärung: betonen die eigenständig denkende Individualität und wenden sich gegen das Rationalistische  Gefühle sind erlaubt
    Die Vertreter schließen sich nicht in Gruppen zusammen und haben auch keine gemeinsame Programmatik. Gemeinsamkeit: universales Erkenntnissinteresse; Vernunft und Erfahrung werden miteinander verbunden; Wissenschaft, Technik, Ökonomie und Geografie werden miteinbezogen.

Inhalte des Mitglieds alex
~°-°~ ich bin gar nicht da ~°-°~
Beiträge: 3
Xobor Forum Software von Xobor.de
Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz